Red Bull gibt am zwölften Rennwochenende der Saison 2013 weiter den Ton an. Sebastian Vettel war auch im dritten Training am Samstagvormittag nicht zu stoppen. Der amtierende Champion fuhr zum zweiten Mal an diesem Wochenende die Bestzeit.

Die Platzierungen: Mit einer Rundenzeit von 1:24.360 Minuten setzte sich Vettel an die Spitze der Zeitentabelle. Fernando Alonso und Mark Webber reihten sich rund drei Zehntel dahinter auf den Plätzen zwei und drei ein. Damit sprengte Alonso das Red-Bull-Duo an der Spitze. Lewis Hamilton, Sergio Perez und Daniel Ricciardo komplettierten die Top-6. Kimi Räikkönen kam über Platz 10 nicht hinaus.

Die Probleme: Nico Rosberg verließ die Mercedes-Box nach einer knappen halben Stunde mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Seine Mechaniker bastelten zu diesem Zeitpunkt am Heck des Silberpfeils, um den Unterboden zu entfernen und einige Teile in Augenschein zu nehmen. Die Telemetrie hatte vor Überhitzung gewarnt. Laut Team war der Check der Hydrauliksysteme eine reine Vorsichtsmaßnahme. Mehr als fünf Runden schaffte er im 3. Training nicht.

Nico Rosberg musste von draußen zuschauen, Foto: Sutton
Nico Rosberg musste von draußen zuschauen, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: Monza ist eine Strecke der alten Schule mit Kiesbetten und wenig Asphaltauslaufzonen - beide wurden von den Fahrern im Laufe des Wochenendes erkundet. Sowohl die mit Speed-Stoppern versehenen Auslaufzonen in den Schikanen als auch die Kiesbetten, die für Staub sorgten. Den ersten Einschlag des Wochenendes erlebte Paul di Resta, der mit seinem Force India eingangs der Parabolica durch das Kiesbett in die Streckenbegrenzung rutschte. Kurz darauf drehte sich di Restas Teamkollege Adrian Sutil in Kurve neun, er konnte aber ohne Schaden weiter fahren.

Die Technik: Lotus hat sich nach dem Freitag gegen einen weiteren Einsatz des längeren Radstands entschieden. In den ersten beiden Trainings fuhr Kimi Räikkönen mit der neuen Version, erzielte aber im 2. Training die exakt identische Zeit wie sein Teamkollege Romain Grosjean. Im 3. Training rückte Red Bull mal wieder mit Flow-viz-Farbe am Auto von Sebastian Vettel aus. Der rechte Teil des Frontflügels war zu Beginn der Session mit leuchtgrüner Farbe besprüht, um Aerodynamikwerte zu sammeln.

Der Windschatten: Im Autodromo di Nazionale in Monza erreichen die Formel-1-Autos die höchsten Geschwindigkeiten der Saison. Die Motoren laufen auf 77% einer Runde unter Volllast und an vier verschiedenen Stellen erzielen die Fahrer Geschwindigkeiten von mehr als 330 km/h, und zwar in den Kurven eins, vier, acht und elf. Umso hilfreicher kann der Windschatten eines vorausfahrenden Fahrzeugs sein. Ferrari testete mit Fernando Alonso und Felipe Massa ein solches Szenario, bei dem sich die beiden Fahrer abwechselnd gegenseitig Windschatten gaben.

Das Wetter: Trocken, 35 Grad Strecken- und 28 Grad Lufttemperatur. Monza präsentierte sich auch am Samstag von seiner schönen Seite. Für Sonntag besteht laut den Wetterfröschen allerdings noch immer ein gewisses Regenrisiko um die 20%.

Die Analyse: Sebastian Vettel scheint in Monza in einer eigenen Welt zu fahren. Der Deutsche war in den bisherigen Trainings noch nicht einmal für seinen Teamkollegen Mark Webber in Reichweite. Alonso verkürzte im 3. Training zwar den Rückstand auf Vettel, ob er diesen im Qualifying im Kampf um die Pole Position aber wirklich gefährden kann, bleibt fraglich. Mercedes erwischte einen schlechten Start in den Tag: Technische Probleme bei Rosberg behinderten die Vorbereitung. Hamilton war immerhin an Alonso und Webber dran.