Die Platzierungen: Sebastian Vettel machte im 2. Training deutlich: Red Bull gibt in Monza den Ton an. Der Weltmeister erzielte die Bestzeit auf den Medium-Reifen in 1:24.453 Minuten - 0,663 Sekunden vor Kimi Räikkönen auf Platz drei. Auch Vettels Teamkollege Mark Webber hatte als Zweitplatzierter sechs Zehntel Rückstand. Hinter Romain Grosjean fuhr Fernando Alonso beim Ferrari-Heimspiel mit knapp neun Zehntelsekunden Rückstand auf Vettel zu Platz fünf. Das Mercedes-Duo Lewis Hamilton und Nico Rosberg ordnete sich auf den Plätzen sechs und sieben ein. Felipe Massa hatte als Achter eine Sekunde Rückstand auf die Bestzeit.

Die Zwischenfälle: Mark Webber startete mit fünf Minuten Verspätung ins zweite Training. Der Grund: Red Bull musste die KERS-Batterie seines Autos wechseln. "Ende des 1. Trainings gab es ein Problem, das gefiel uns nicht", erklärte Teamchef Christian Horner. Während sich Lewis Hamilton und Felipe Massa über Untersteuern beschwerten, rutschte Romain Grosjean im Lotus-Boliden mehrmals quer über den Asphalt - vor allem mit Kurve 1 hatte der Franzose seine lieben Probleme. Überhaupt hatten einige Fahrer Probleme, ihr Auto auf der Strecke zu halten. Bei Caterham beschwerte sich Charles Pic über ein instabiles Auto. Frage des Ingenieurs: "In welchen Kurven?" Pic: "Überall." Kimi Räikkönen wirbelte mächtig Staub auf, als er in der Parabolica voll über das Kiesbett bretterte, das Auto aber gerade noch in bester Rallye-Manier einfangen konnte. Bei Massa machte das Getriebe Probleme, er wurde von der Box zum vorsichtigen Schalten angehalten.

Red Bull deutlich an der Spitze, Foto: Sutton
Red Bull deutlich an der Spitze, Foto: Sutton

Die Reifen: Mit Medium und Hart hat sich Pirelli in Monza für eine eher konservative Variante entschieden. Die Red Bulls legten zwischen ihre schnellen Runs auf den weicheren Mischungen häufig eine langsame Abkühlrunde ein und kamen mit dieser Taktik sehr gut zurecht. Die Reifen sollten in Monza keine Probleme bereiten, die Frage lautet: ein oder zwei Boxenstopps am Sonntag? Der Performance-Unterschied zwischen beiden Mischungen hält sich im Vergleich zu anderen Strecken eher in Grenzen.

Die Technik: Räikkönen war erneut im E21-Boliden mit dem verlängerten Radstand unterwegs, Teamkollege Grosjean mit der Vorgänger-Version des Autos. Zumindest in den Zeiten machte sich dies nicht bemerkbar: Beide fuhren ihre schnellste Runde in exakt 1:26.116 Minuten. Der längere Radstand soll sich allerdings auch vermehrt auf den Reifenverschleiß auswirken. Neben beiden Lotus' war auch Fernando Alonso mit einem neuen Frontflügel unterwegs.

Lotus-Hashtag für Monza: #Monzarella..., Foto: Sutton
Lotus-Hashtag für Monza: #Monzarella..., Foto: Sutton

Das Wetter: Der Wettergott muss ein Tifosi sein: 30 Grad und Sonnenschein sorgten beim 2. Training für gute Stimmung auf den Rängen. Die Streckentemperaturen im Temple of Speed lagen bei 45 Grad.

Die Analyse: Ferrari, Lotus und Mercedes müssen sich warm anziehen. Im 2. Training hinterließ Red Bull den mit Abstand stärksten Eindruck, vor allem auf den weicheren Reifen. Der Weg zur Pole Position dürfte nur über Vettel und Webber führen. Klar ist auch: Die Top-Teams setzen sich in der zweiten Saisonhälfte immer deutlicher von der übrigen Konkurrenz ab, McLaren hat noch gerade so den Sprung in die Top-10 geschafft. Interessant: An der Spitze der Zeitentabelle machten sich vier Renault-befeuerte Autos breit, in der Topspeed-Liste lagen vier Ferrari-Motoren in Front.