Man benötigt schon eine Lupe, um bei Williams die positiven Dinge dieser Saison auszumachen. Erst einen einzigen Punkt hat der britische Traditionsrennstall auf seinem Konto stehen und ist damit nur marginal besser als die Hinterbänklerkonkurrenz von Marussia und Caterham. Mit dem Großen Preis von Italien steht bereits das letzte Europa-Rennen auf dem Programm und die Chancen auf Punktezuwachs dürften auch im Königlichen Park nicht die besten sein.

"Ich fahre wirklich gerne auf Strecken, die reich an Tradition sind und Monza ist eine der geschichtsträchtigsten, die wir besuchen, zudem sind die Fans unglaublich leidenschaftlich", schwärmte Pastor Maldonado vom Autodromo Nazionale. "Diese Strecke gibt jedem die Möglichkeit, den Abtrieb zu reduzieren und zu sehen, was das Auto auf den langen Geraden leisten kann", fuhr er fort. "Wir hatten in Belgien ein enttäuschendes Ergebnis, aber unser Wagen hat einen guten Speed auf den Geraden, weshalb ihm die Strecke liegen sollte - hoffentlich können wir an die Fortschritte aus Ungarn anschließen und weitere Punkte machen."

Auch Teamkollege Valtteri Bottas ist bewusst, dass in Monza der Topspeed das Um und Auf darstellt, weshalb man mit so geringem Anpressdruck wie auf keinem anderen Kurs fahren werde. "Das ist eine altmodische High-Speed-Strecke mit einigen guten Überholmöglichkeiten. Sie bietet traditionell sehr enge und konkurrenzfähige Rennen, was ein tolles Spektakel für die Fans ist", sagte der Finne, der vor zwei Jahren im Königlichen Park den GP3-Titel gewann.

Williams: Monza Bilanz

Williams in Monza: Der Traditionsrennstall stellte in Monza bereits sechs Sieger. 1986 gewann Nigel Mansell, ein Jahr später Nelson Piquet und 1991 wieder Nigel Mansell. Damon Hill erklomm den ersten Platz auf dem Siegertreppchen 1993 und 1994. Hinzu kommt der Sieg von Juan Pablo Montoya im Jahre 2001. Mit 19 Podestplätzen und insgesamt 155 eingefahrenen Punkten ist Williams eines der Top-Teams in Monza hinter Ferrari und McLaren.

Pastor Maldonado in Monza: Der Venezolaner fuhr 2011 und 2012 jeweils auf den elften Rang im Rennen und verpasste dabei knapp die Punkte.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es ist fraglos bitter, ein Traditionsteam wie Williams so schwach wie in dieser Saison aufgestellt zu sehen. Der Truppe aus Grove wäre ein versöhnlicher Abschluss der Europasaison zu gönnen, doch ob es tatsächlich so kommt, ist mehr als fraglich. Sollte Monza keine Ausfallorgie erleben, dürften Maldonado und Bottas erneut nur jenseits der Top-Ten die Ziellinie überqueren. (Philipp Schajer)