Da im eigenen Team die Aufstellung klar ist, wirft Niki Lauda einen Blick auf die Fahrersituation bei der Konkurrenz. Kimi Räikkönen ist eine, wenn nicht die zentrale Figur im Fahrerkarussell, da seine Entscheidung für oder gegen ein Team eine Kettenreaktion auslösen könnte. Doch auch wenn der 'Iceman' zahlreiche Optionen hat oder zu haben scheint, befürchtet Lauda, dass Räikkönen zum großen Verlierer werden könnte. "Kimi Räikkönen muss aufpassen, dass er nicht zwischen allen Stühlen zum Sitzen kommt", meint er gegenüber der Bild.

"Das mit Red Bull hat nicht geklappt, von Lotus will er weg. Und wenn es bei Ferrari auch nicht funktioniert, dann kann es sein, dass er plötzlich ohne ein gutes Auto da steht und wieder die Lust verliert", prophezeit Lauda. Allerdings glaubt er, dass Räikkönen für Ferrari derzeit genau richtig käme - auch wenn Fernando Alonso ihn als Kollegen "sicher nicht gut" findet. "Ferrari hat ein Problem: Das Auto ist nicht top, Alonso motzt den ganzen Tag. Mit Kimi käme jemand, zu dem die Mechaniker und Ingenieure sofort aufschauen", gibt er zu bedenken. "Er könnte dem Team einen Schub geben, wie es Lewis Hamilton bei Mercedes bewirkt hat. Und er wäre vom Fleck weg in der Lage, Alonso zu ärgern. Wenn ich [Luca di] Montezemolo wäre, würde ich Kimi holen."

Nico Hülkenberg wäre für Ferrari eine Alternative - allerdings für den Moment nicht die richtige, meint Lauda. "Hülkenberg ist nicht schlecht, aber es vergeht sicher ein Jahr, bis er sich etabliert. Und die Zeit hat Ferrari nicht", stellt er klar. Gleichermaßen hält Lauda eine Verpflichtung von Daniel Ricciardo bei Red Bull für risikoreich. "Aus der jungen Generation ist Ricciardo der Fahrer mit dem größten Potential. Aber wie weit das Potential wirklich reicht, weiß niemand. Es ist also riskant."