Alle Wege mögen zwar nach Rom führen. Doch die heimliche Hauptstadt Italiens ist, nein nicht Monza, sondern Mailand. Das ist aber auch kein Wunder. Schließlich ist Milano nicht nur die Mode- und Medienhauptstadt, sondern auch das industrielle und geschäftliche Zentrum (Nord-)Italiens.

An drei Tagen des Jahres wird jedoch das im Vergleich zu Mailand beschauliche 120.000 Seelen Städtchen Monza zum Mittelpunkt und Zentrum der Motorsportwelt. Was das Kollosseum für Rom, ist dann das Autodromo Nazionale für Monza und die Tifosi.

Was das Kollosseum für Rom, ist die alte Steilwand für Monza., Foto: Sutton
Was das Kollosseum für Rom, ist die alte Steilwand für Monza., Foto: Sutton

Als eine Besonderheit liegt das Autodromo Nazionale inmitten des königlichen Parks von Monza. Aus dem Palast im Villa Reale Park wurde von 1183 bis ins 15. Jahrhundert hinein die Lombardei regiert. Trotz seiner allmächtigen Position während des Zeitalters des römischen Weltreiches, hat Italien in den vielen Jahrhunderten seit 476 nach Christus viele Veränderungen durchgemacht. Tatsächlich wurde es im 16. und 17. Jahrhundert sogar von den Spaniern beherrscht. Erst 1861 wurde es eine unabhängige Nation.

Der gleiche Traum geistert auch immer wieder durch Norditalien, wo immer wieder Bewegungen versuchen ein eigenes Land auszurufen. Bis zum heutigen Tage blieb dies allerdings ergebnislos.

Die Lombardei und mit ihr Mailand haben eine bewegte Vergangenheit erlebt: Kelten, Römer, germanische Langobarden - später die Habsburger und dann Napoleon: sie alle herrschten in der Po-Ebene und damit in Mailand.

Hunnenkönig Attila hat die Stadt 452 verwüstet, 539 geriet Mailand zwischen Goten und Byzantiner, später in die Machtkämpfe zwischen lombardischen und karolingischen Fürsten.

An diese Zeit erinnert auch die Eiserne Krone im Dom von Monza, der im 14. Jahrhundert auf einem 800 Jahre älteren Fundament erbaut wurde. Seit Karl dem Großen (800) wurde an dieser Stelle den Kaisern des Heiligen Römischen Reiches die Krone aufs Haupt gesetzt.

Nicht nur in Mailand steht die Mode im Mittelpunkt..., Foto: Sutton
Nicht nur in Mailand steht die Mode im Mittelpunkt..., Foto: Sutton

1943 wurde das Zentrum Mailands durch Bombenangriffe der Alliierten leider fast vollständig zerstört, doch die meisten historischen Bauten wurden originalgetreu restauriert.

Somit gibt es auch heute noch etliche Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Angefangen bei der Mailänder Scala, dem berühmtesten Opernhaus der Welt, über das Museo Poldi-Pezzoli, einer privaten Gemäldesammlung, bis hin zum Castello Sforzesco. Dieses stammt aus dem 14. Jahrhundert und führt den Besucher durch ein Labyrinth von Steintreppen und Wendelstiegen mit gruseligen Erinnerungsstücken aus der Vergangenheit. Außerdem beherbergt das Castello die städtischen Kunstsammlungen.

Die erste, aber nicht unbedingt die billigste, Adresse zum Shopping in Mailand ist die Galleria Vittorio Emanuele. Die gehobene Preisklasse lässt sich dort schon am Portal am Domplatz erkennen, welches einem Triumphbogen gleicht.