Nachdem Lewis Hamilton den Silberpfeilen im Qualifying von Spa noch die Pole Position beschert hatte, musste der Rennstall im Rennen tatenlos mit ansehen, wie Red Bull den Grand Prix gewann. Zwar tut man sich recht schwer, die gesammelten Daten auszuwerten und den Problemen auf die Spur zu kommen, doch ist man bei Mercedes weit weniger aufgeregt, als man das vermuten könnte.

"Ich denke, wir haben das Auto für diese sehr spezielle Strecke einfach nicht richtig hinbekommen", startete Ross Brawn einen Erklärungsversuch. "Es hat bereits am Freitag nicht richtig geklappt. Ob es an der Setup-Philosophie oder an den Änderungen während der Sommerpause lag, gilt es nun zu ermitteln." Auch den neuen Vorschriften bezüglich Reifensturz und -druck wird einige Bedeutung beigemessen. "Die positiven Eindrücke aus Spa überwiegen ganz klar. Unsere Änderungen am Auto waren insgesamt in dieser Saison alle sehr gut. Das neue Aerodynamik-Package hat genau das getan, was es tun sollte", erklärte Brawn.

Nur ein Kritikpunkt fällt ihm ein: "Unsere Performance in Eau Rouge war sehr schlecht, dafür hatten wir ausgezeichneten Grip in den schnellen Kurven." An die früher so dominanten Probleme mit der Hinterachse scheint man in Brackley inzwischen keine Gedanken mehr zu verschwenden. Stattdessen blickt Mercedes voller Zuversicht auf das kommende Rennen in Monza. Ross Brawn rechnet in Italien mit einer starken Performance. Einen Dämpfer gibt es jedoch. "Es gab Zeiten, da konnte man im Vorhinein ganz klar sagen, dass Red Bull auf bestimmten Strecken schwach aussehen würde. Diese Zeiten scheinen nach der starken Leistung in Spa leider vorbei zu sein", urteilte Brawn. "Sie haben jetzt keine Schwächen mehr."