Hinter Ferrari liegen turbulente Tage und Wochen. Unmittelbar vor der Sommerpause hatte Fernando Alonso die Scuderia ob seines schwächelnden Bolidens harsch kritisiert und dann erfolgte auch noch ein Rundumschlag von Präsident Luca di Montezemolo, der seinen Untergebenen die Rute ins Fenster stellte. Auch im Qualifying von Spa sah es nicht gerade rosig aus, doch schlussendlich erreichte Alonso als Zweiter doch noch ein versöhnliches Resultat, auch wenn er damit weiteren Boden auf Sebastian Vettel verlor.

Teamchef Stefano Domenicali ist einerseits erleichtert, dass der Scuderia offenbar die Trendwende gelang, weiß jedoch auch, dass vor seiner Mannschaft noch viel Arbeit liegt. "Wir hatten aus verschiedenen Gründen einen sehr schlechten Juli und ich bin sehr erfreut, dass wir wieder zurück in der Spur sind", sagte der Italiener, fügte jedoch hinzu: "Aber das ist nicht genug. Wenn wir sicherstellen wollen, dass wir bis zum Ende [im Titelkampf] dabei sind, müssen wir bezüglich der Performance des Autos einen weiteren Schritt machen. Zumindest sage ich das meinen Leuten."

Red Bull habe sich definitiv verbessert, deshalb gelte es nun für Ferrari, die Performance des F138 noch weiter zu steigern, als es die Konkurrenz aus Milton Keynes mit ihrem Boliden macht. "Wenn es eine Chance gibt, dann, wenn sie vielleicht ein Problem haben", richtete Domenicali den Blick auf das Weltmeisterteam.

Alonso wittert Morgenluft

Alonso schöpfte aus der guten Performance in den Ardennen ebenfalls Mut und hat seinen dritten Titel noch nicht abgeschrieben. "Das beste Beispiel dafür, wie schnell sich Dinge ändern können, ist doch letztes Jahr, als wir nach Monza 44 Punkte vorne lagen, zwei oder drei Rennen vor Schluss noch 15 Punkte Vorsprung hatten, aber Vettel uns am Ende trotzdem noch abgefangen hat", wühlte er in schmerzhaften Erinnerungen.

"Deshalb kann man davon ausgehen, dass sich jetzt, wo noch acht Rennen zu fahren sind, alles noch einmal ändern kann", fuhr der Asturier fort und gab die Marschroute vor: "Aber wir müssten schon einmal ein paar Rennen hintereinander gewinnen - und darauf arbeiten wir hin. Mit ein bisschen Glück, keinen technischen Problemen und guten Starts sollte das möglich sein - und warum soll sich dann das, was letztes Jahr passiert ist, nicht umgekehrt wiederholen?"