Fernando Alonso rettete die Ferrari-Ehre in Spa-Francorchamps mit dem zweiten Platz, doch so richtig zufrieden wirkte die Scuderia nach dem elften Rennen des Jahres nicht. Der Grund: Sebastian Vettel und Red Bull. "Es ist schon ernüchternd für die anderen Teams zu sehen, mit welcher Leichtigkeit Sebastian innerhalb von fünf Runden einen so großen Vorsprung herausfährt", sagte Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner. "Mein lieber Herr Gesangsverein: Das war schon heftig." Ähnlich wird es Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali gesehen haben, vor allem angesichts des wichtigsten Rennens für Ferrari in zwei Wochen: Monza.

Ein Heimsieg ist das Größte für die Roten und jedes Jahr quasi Pflicht. Doch nun reist Red Bull nach der Macht-Demonstration in Spa als Favorit nach Italien - auch, wenn es nicht die Lieblingsstrecke der Bullen ist. "Wir können nicht zufrieden sein, bis wir den Abstand zu Red Bull verkleinert haben und in der Lage sind, um den Sieg zu kämpfen", sagte Domenicali. "In den kommenden Rennen versuchen wir uns zu verbessern und Fernando die Chance zu geben, um die Weltmeisterschaft kämpfen zu können."

Nicht nur Domenicali forderte weitere Verbesserungen der Roten Göttin, Technikchef Pat Fry schlug in die gleiche Kerbe. Der Mannschaft ist klar: Alonso kann nur um den Titel kämpfen, wenn das Auto auf Augenhöhe mit Red Bulls RB7 fährt, ansonsten ist der Rückstand kaum noch aufzuholen. Acht Rennen vor Schluss führt Vettel die Gesamtwertung mit 197 Punkten souverän an, dem zweitplatzierten Alonso fehlen 48 Zähler auf seinen ewigen Rivalen.

"Uns stehen nun zwei sehr wichtige Rennen bevor und nur, wenn wir das Auto verbessern, können wir um die WM-Spitze kämpfen", so Fry. "Fernando hatte heuten einen tollen Start, sowohl aggressiv als auch konstant, aber leider reichte es nicht, um Vettel zu überholen." Zur Rennmitte seien beide in Sachen Pace gleichauf gewesen, erst am Ende sei Vettel von dannen gezogen. Der Heppenheimer überquerte die Ziellinie mit knapp 17 Sekunden Vorsprung vor Alonso.