Beim Fußball würde man sagen, Nico Rosberg lief das ganze Spiel über einem unglücklichen Rückstand hinterher. So ähnlich verhielt es sich beim Belgien GP für den Silberpfeil-Piloten: Im Qualifying war das Timing des Wiesbadeners nicht perfekt, Rosberg fuhr seine schnellste Runde noch auf deutlich feuchterer Strecke als später Teamkollege Lewis Hamilton und die beiden Red Bulls. "Dadurch war ich nicht dort, wo ich hätte sein sollen." Sein sollen hätte Rosberg vermutlich vor Hamilton, nämlich auf Startplatz eins, so reichte es "nur" zum vierten Rang.

"Und dann muss ich die ganze Zeit aufholen", erklärte Rosberg nach dem Rennen. Nach einem guten Start konnte er gleich an Mark Webber vorbeigehen und fand sich auf Platz drei wieder. Zwar konnte bald Fernando Alonso am Wiesbadener vorbeigehen, doch der Spanier war am Sonntag für beide Mercedes ohnehin nicht zu halten. Problematischer war da schon Alonsos Teamkollege, den Rosberg covern musste und somit im zweiten Stint nicht so lange fahren konnte, wie eigentlich geplant. "Eins führt dann zum anderen. Das sind immer Kompromisse und so kann ich nicht das perfekte Rennen rausholen", so der 28-Jährige.

Rundum zufrieden war Nico Rosberg nicht, Foto: Sutton
Rundum zufrieden war Nico Rosberg nicht, Foto: Sutton

Mit ein Grund dafür, dass der F1 W04 auf der Ardennen-Achterbahn nicht siegfähig war, war das Wetter. "Unser Auto ist echt schnell im Regen und im Trockenen nicht ganz so schnell. Regen wäre super gewesen", trauerte Rosberg der großen Regenchance hinterher, nachdem letztendlich das gesamt Rennen unter trockenen Bedingungen ausgetragen wurde. Doch schon vor dem Rennen hätte sich Mercedes darauf eingestellt, die Red Bulls nicht schlagen zu können. Überrascht wären die Silberpfeile dann von der Pace Alonsos gewesen, der an Rosberg und Hamilton vorbeigehen konnte.

"Am Ende war es schön, Mark Webber hinter mir zu halten und Platz vier zu holen", konnte sich Rosberg immerhin über ein kleines Erfolgserlebnis freuen. Doch auch nach vorne fehlte nicht viel, Teamkollege Hamilton überquerte lediglich zwei Sekunden früher die Ziellinie. Von einem Respektabstand möchte Rosberg nichts wissen. "Ich habe keinen Abstand zu Lewis gehalten, ich habe alles gegeben, um an ihm vorbei zu kommen."

Für die Zukunft sieht er jedenfalls nicht schwarz, schließlich seien Fortschritte erkennbar. "Es sieht auf jeden Fall jetzt auch im Rennen besser aus, aber es fehlt noch ein bisschen was." Zurücklegen dürfe man sich jetzt aber nicht. "Vor uns liegt noch viel Arbeit. Wir müssen herausfinden, warum wir heute nicht so konkurrenzfähig waren wie einige andere Teams." Nico Rosberg und Mercedes bleiben nun zwei Wochen, um die Fehler auszusortieren. Dann steht der Große Preis von Italien in Monza an.