Sebastian Vettel feierte in Spa-Francorchamps nicht nur seinen fünften Saisonsieg, sondern zog mit seinem 31. Karrieretriumph in der ewigen Bestenliste mit Nigel Mansell gleich. "Das war ein fantastisches Rennen für uns. Wir hatten vom Start bis zum Ziel eine sehr gute Taktik. Das Rennen hat mir und meinen Jungs Spaß gemacht. Jetzt freuen wir uns auf Monza", sagte der Deutsche. Auf Platz zwei landete Fernando Alonso, der den ersten Podestplatz in Spa seit 2007 einfuhr.

"Gestern lief es nicht so gut, heute vom Start dagegen lief alles super. Das Auto hatte guten Speed zum Überholen, leider hatte ich keine Chance an Sebastian heranzukommen", erklärte Alonso. Lewis Hamilton, der von der Pole Position gestartet war, landete auf Rang drei. "Als wir das Wochenende hier begonnen haben, habe ich gedacht, dass wir kein gutes Paket haben. Es war auch nicht einfach, denn die anderen waren heute einfach schneller", meinte der Brite. Vettel, Alonso, Hamilton heißt auch die neue Reihenfolge in der Fahrerwertung. Die Top-5 komplettierten Nico Rosberg und Mark Webber.

Das Wetter: Der Große Preis von Belgien ging trocken, wenn auch wolkenvergangen über die Bühne. Die Außentemperatur betrug 19 Grad, die Asphalttemperatur 25 Grad.

Der Verlierer: Mark Webber, Foto: Sutton
Der Verlierer: Mark Webber, Foto: Sutton

Der Start: Lewis Hamilton verteidigte am Start seine Position, doch auf der langen Geraden nach Eau Rouge schnappte sich Sebastian Vettel den Polesitter und führte das Rennen vor beiden Mercedes-Piloten an. Fernando Alonso preschte von Platz neun auf fünf nach vorne, Jenson Button von sechs auf vier. Der große Verlierer der Startphase hieß Mark Webber, der von Rang drei auf sechs zurückfiel.

Die Zwischenfälle: Felipe Massa meldete in Runde 4 via Funk ein Problem mit den anzeigen am Armaturenbrett sowie den Ausfall von KERS. In Runde 8 rauchte es am Lotus von Kimi Räikkönen, der Rauch entpuppte sich als Bremsstaub am linken Vorderrad. Sein Renningenieur teilte ihm via Funk mit, seine Bremse links vorne zu schonen. In Runde 26 kam das Aus für den Finnen. Der letzte Ausfall von Räikkönen stammt aus dem Jahr 2009, Deutschland GP. Seit dem Nürburgring sah er 39 Mal das Ziel und fuhr 27 Mal in die Punkte. Lotus nahm den Ausfall mit Humor und twitterte: "#Where is Kimi? Leider nicht mehr auf der Strecke. Wenn ihr ihn seht, dann schreit."

Sergio Pérez erhielt eine Durchfahrtsstrafe, weil er Romain Grosjean beim Versuch ihn zu überholen, abgedrängt hat. Für Charles Pic war das Rennen nach einem Öl-Leck vorzeitig zu Ende. Auch Paul di Resta verbuchte einen Ausfall nach einer Kollision mit Maldonado, der in die Box abbiegen wollte und den Force India abräumte. "Manche Leute lernen es einfach nicht und Maldonado ist einer von ihnen", schimpfte der Schotte. Die Stewards brummten Maldonado eine 10-Sekunden-Stop&Go-Strafe auf. Max Chilton erhielt eine Durchfahrtsstrafe wegen Ignorierens blauer Flaggen.

Die weiteren Deutschen: Nico Hülkenberg und Adrian Sutil lagen nach der Startphase auf den Plätzen 8 respektive 13. Nico Rosberg verlor seinen dritten Startplatz an Fernando Alonso und musste sich gegen Rennende gegen Mark Webber verteidigen. Das gelang dem Mercedes-Piloten, was ihm Platz vier einbrachte. In die Punkteränge fuhr auch Sutil als Neunter, Hülkenberg musste sich mit Rang 13 begnügen.

Die Analyse: Mit seinem Sieg hat Sebastian Vettel einen weiteren Schritt in Richtung vierten WM-Titel gemacht, während der Bremsdefekt Kimi Räikkönen wohl aus dem Titelkampf geschmissen hat. Stark meldete sich Ferrari mit P2 zurück, doch die große Überraschung gelang McLaren. Mit einer perfekten Strategie - inklusive Verwirrung der Gegner, ob nun Plan A (1 Stopp) oder Plan B (2 Stopps) eintrifft - fuhr Jenson Button auf Rang sechs. Glückwunsch!