Bereits vor der Sommerpause versuchte Lotus-Teambesitzer Gerard Lopez alles, um Schlagzeilen über Schulden, Streik und Entwicklungsstopp geradezurücken. Doch nach der Sommerpause zeigt sich weiterhin das gleiche Bild und die gleichen Schlagzeilen. Hinter vorgehaltener Hand wird in Spa-Francorchamps sogar erzählt, dass Kimi Räikkönen am Donnerstag nicht krank gewesen ist wie von Lotus offiziell bekannt gegeben, sondern dass der Finne, der noch auf sein Gehalt wartet, gestreikt hat.

Angesprochen auf dieses Gerücht gab sich der Finne geheimnisvoll: "Wer weiß, vielleicht war ich wirklich nicht krank. Ich habe für alles meine Gründe, aber diese Gründe muss ich den Medien nicht verraten." Im Fahrerlager wird über einen Schuldenberg in der Höhe von 120 Millionen Euro spekuliert, was Lopez abseits des Belgien GP erstmals bestätigte. "Es stimmt, es sind 120 Millionen offen. Aber vier Fünftel schulden wir uns selbst, denn wir [Genii] sponsoren Lotus zwar nicht, aber wir finanzieren es durch Geldleihen", erklärte der Luxemburger.

Doch Genii habe nicht vor, das ausstehende Geld sofort zurück zu verlangen. "Für uns steht im Fokus, dass das Team auf einer soliden Basis weiter existiert. Ob wir das Geld früher oder später zurückkriegen, spielt keine Rolle", betonte Lopez. Momentan konzentrieren sich die Teamverantwortlichen darauf einen Sponsor zu finden. "Wir lassen uns dabei aber Zeit, denn wir wollen sicherstellen, dass wir keinen Vertrag für vier, fünf Jahren unterschreiben, den wir später bereuen", so Lopez.