Lange Zeit lag sie in der Luft, die Sensation. Paul di Resta ging im letzten Qualifying-Abschnitt als einziger Pilot von Anfang an auf Intermediates auf die Strecke, während seine Fahrerkollegen unisono auf Slicks setzten. Nachdem der Regen zunächst zunahm, wechselten alle anderen Piloten vor ihrer schnellen Runde ebenfalls auf Intermediates. Di Resta, der als einziger sofort auf seine fliegende Runde gehen konnte, brannte auch umgehend eine Zeit in den feuchten bis nassen Asphalt, an der sich die Konkurrenz fast bis zum Ende die Zähne ausbiss.

Zwar konnten beide Red Bulls und beider Mercedes noch am Schotten vorbeigehen, Platz fünf ist aber trotzdem mehr, als die Performance des Force India eigentlich hergibt, wie Paul di Resta meint: "Unser Auto ist nicht so schnell im Nassen. Es lief unglücklich, aber Platz fünf ist nicht so schlecht. Aber im Trockenen sieht es gut aus für das Rennen. Aber wen es nass wird, dann werde ich ein bisschen nervös." Mit unglücklich mein di Reste den Umstand, dass der Regen gegen Ende der Session wieder nachließ und die Strecke wieder schneller wurde.

Trotzdem verhalf ihm seine Taktik zu einer Startposition, die sonst nicht möglich gewesen wäre. Doch statt dem Team zu danken, lobt sich der Force-India-Pilot lieber selbst: "Es war meine eigene draufgängerische Entscheidung. Ich habe die Regenschirme gesehen, die aufgespannt wurden und habe die richtige Entscheidung getroffen." Während der Schotte normalerweise nicht zögert, die Schuld beim Team zu suchen, kam er nach dem Qualifying gar nicht mehr aus dem Selbstlob heraus: "Ich wusste, dass es unsere beste Chance war, in der Startaufstellung vorne zu stehen und es hat sich ausgezahlt."

Bei Teamchef Vijay Mallya hört sich das schon ein wenig anders an. "Mit Paul haben wir die Situation ziemlich perfekt eingeschätzt und es sah zeitweise so aus, als würden wir aus der ersten Reihe starten", erklärte der Inder. Bei der Einschätzung der Stärke des Boliden ist Mallya aber mit seinem Fahrer d'accord: "Das große Fragezeichen für morgen ist das Wetter. Wir sahen im Trockenen konkurrenzfähiger aus, aber welche Bedingungen auch vorherrschen werden, wir werden hart pushen, um ein gutes Resultat einzufahren."