Die Räikkönen-Wechsel-Saga hat ein weiteres Mal eine Wende genommen. Noch vor einigen Wochen schienen die Weichen in Richtung Red Bull gestellt. Nach Bekanntwerden des Scheiterns der Verhandlungen deutete für die Gerüchteköche in den letzten Tagen vieles auf eine Rückkehr zu Ferrari hin. Laut Formel-1-Urgestein Eddie Jordan, der als Insider und Experte hohes Ansehen genießt, war ein Wechsel Räikkönens nach Maranello quasi eine sichere Sache. Räikkönens Manager Steve Robertson ließ nun jedoch verlauten, dass Lotus weiterhin die erste Option seines Schützlings sei - vorausgesetzt der englische Traditionsrennstall kann die Forderungen erfüllen.

"Lotus hat den Schlüssel für Kimis Zukunft in der Hand", erklärt er. "Wenn sie Kimi die richtigen Antworten auf seine Fragen geben können, was bedeutet, dass er weiter in einem siegfähigen Auto sitzt und um die WM kämpfen kann, wird er definitiv bleiben".

Der Weltmeister von 2007 fühlt sich bei Lotus bekanntermaßen pudelwohl, hält das Team ihn doch weitestgehend von ungeliebten Presse- und Sponsorenterminen frei und bietet ihm das ruhige Wohlfühl-Umfeld, das Räikkönen in seinen Jahren bei McLaren-Mercedes und Ferrari stets vermisste. Jedoch ist der Finne sportlich gesehen hoch ambitioniert und verlangt Sicherheiten, weiter in einem siegfähigen Auto sitzen und um die WM kämpfen zu können. Lotus, um die sich Gerüchte über finanzielle Probleme ranken, müsse den Beweis erbringen, dass das Paket für 2014 vor allem in Hinblick auf den radikalen Umbruch im Motoren- und Antriebssegment weiterhin konkurrenzfähig ist.

Räikkönens Passivität über die vergangenen Tage soll nun daher rühren, dass er seinem Rennstall die nötige Zeit geben will, ihn lückenlos über die Pläne und den Status Quo für 2014 aufzuklären. Sollte Lotus Räikkönen überzeugen, stehe einer Vertragsverlängerung nichts mehr im Weg.