Geht es nach Toro Rossos Technikdirektor James Key, so steht sein Team in Sachen aerodynamischer Leistung besser da als vor Jahresfrist. Damals war Key gerade zum Red-Bull-Nachwuchsteam gestoßen, um seinen scheidenden Vorgänger Giorgio Ascanelli zu ersetzen. Dessen Ablösung war hauptsächlich auf mangelnde Leistungsfähigkeit der Boliden im aerodynamischen Bereich zurückzuführen - weswegen Key zur Behebung dieser Missstände ins Boot geholt wurde.

Angesprochen darauf, ob er sich angesichts der momentanen Schwächephase für die kommende Saison endlich den James-Key-Effekt an den Autos erhofft, entgegnete Teamchef Franz Tost gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Das ist jetzt schon der Fall. James Key ist im Vorjahr im September zum Team gestoßen und seine Ideen sind 60 bis 70 Prozent in das Anfangsauto miteingeflossen. Ab dem Spanien GP 2013 war der STR8 dann zu 100 Prozent sein Auto und mit Sicherheit wird der Key-Effekt beim neuen Auto noch größer zum Tragen kommen".

Key selbst bestätigt, dass die Aerodynamik für Toro Rosso eine große Rolle spielt: "Es war offensichtlich, dass wir uns im aerodynamischen Bereich deutlich steigern mussten und das haben wir bereits merklich getan. Wir bringen ständig neue Teile an die Strecke und haben viele verschiedene Konzepte ausgearbeitet, wie wir uns noch weiter verbessern können".

Dass es dennoch nicht optimal läuft, scheint an zweierlei Dingen zu liegen. So sind sowohl die Kommunikation als auch die Aufteilung der Arbeitsprozesse zwischen dem Hauptsitz im italienischen Faenza und dem Windkanal im britischen Bicester aufgrund der räumlichen Distanz noch optimierungsbedürftig. Zudem kann das Team im Windkanal nur 50%-Modelle testen, was in Fachkreisen stets als Schwäche angesehen wird. Das Reglement erlaubt bis zu 60%-Modelle.

James Key hat trotz merklicher Fortschritte noch eine Menge Probleme zu bewältigen., Foto: Sutton
James Key hat trotz merklicher Fortschritte noch eine Menge Probleme zu bewältigen., Foto: Sutton

Auf die Probleme angesprochen, sagt Key: "Wir stecken viel Energie in die Optimierung und Strukturierung unserer Arbeitsprozesse. Dabei versuchen wir uns klare Ziele zu stecken, um die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und so die Ziele auch zu erreichen. Unsere aerodynamische Produktionsbasis rund um den Windkanal in Bicester haben wir deutlich ausgebaut und versuchen nun, unsere Simulationsabteilung in Faenza in die Arbeit zu integrieren, um eine effektivere Auswertung der Daten und somit einen größeren Kenntnisgewinn für uns zu erzielen".

Der Windkanal selbst ist laut Key nicht perfekt. "Aber immerhin erhalten wir zumindest einmal keine falschen Ergebnisse bei der Auswertung unserer Testdaten. Natürlich haben wir einen Nachteil, weil er nur 50%-Modelle aufnimmt, jedoch würde ich dies nicht überbewerten. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber verglichen mit unserem Level von vor einem Jahr haben wir bereits riesige Fortschritte gemacht."