Mit dem Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchams startet die Formel 1 nach der gut vierwöchigen Sommerpause in die zweite Saisonhälfte. Während an der Spitze des Feldes die Topteams um die Weltmeisterschaft kämpfen, befindet sich Marussia in einer eigenen kleinen "Mini-WM". Das Ziel des Rennstalls ist dabei klar: um jeden Preis Platz zehn der Konstrukteure halten und Caterham hinter sich lassen.

"Das gesamte Team muss hundertprozentigen Einsatz zeigen, damit wir unsere Ziele erreichen können", gibt Formel-1-Rookie Jules Bianchi die Marschrichtung vor. "Deshalb war es für jeden in diesem Sport wichtig, eine lange Pause zu haben und seine Akkus wieder komplett aufzuladen. Allerdings habe ich bereits nach einer Woche Urlaub das Rennfahren vermisst und wollte sofort zurück ins Cockpit. Jetzt freue ich mich sehr auf Spa und die zweite Hälfte der Saison". Einen weiteren Vorteil in der langen Pause sieht der junge Franzose in der Möglichkeit zur Reflexion der bisherigen Leistung. "Ich habe viel über die erste Hälfte meiner Debüt-Saison in der Formel 1 nachgedacht und versucht, die gesammelte Erfahrung zu bündeln und zu meinem Vorteil einzusetzen".

Teamkollege Max Chilton sprüht gleichermaßen vor Vorfreude auf das Rennen in den Ardennen: "Ich kann es nicht erwarten, endlich wieder im Rennauto zu sitzen", beschreibt Chilton seine Ungeduld. "Die Pause bot uns eine gute Gelegenheit, die erste Saisonhälfte Revue passieren zu lassen und wichtige Schlüsse zu ziehen, aber jetzt freue ich mich darauf, endlich wieder Rennen zu fahren. Ich bin für die neun verbleibenden Rennen der Saison sehr positiv gestimmt und bereit für die Herausforderung". Das Streckenlayout in Spa hat es dem Marussia-Piloten besonders angetan: "Ich bin zwar bereits ein paar Mal in Spa gefahren, jedoch wird dieses Wochenende meine Premiere in einem Formel-1-Boliden", verrät der junge Brite. "Im Vergleich zu anderen Strecken stechen ganz klar die außergewöhnliche Rundenlänge und der fantastische Mix aus langen Geraden und schnellen Kurven hervor".

Für Marussia-Teamchef John Booth geht es in der zweiten Saisonhälfte vor allem um eins: den Platz vor Caterham zu halten. "Wir sind maximal konzentriert darauf, alles Erdenkliche dafür zu tun, Platz zehn in der Konstrukteurs-Wertung zu halten", gibt Booth die Marschrichtung vor. "Diese Herausforderung beginnt dieses Wochenende in Spa, einem der beliebtesten Kurse für unser Team und die Fans gleichermaßen. Wir werden ein neues Paket mit Modifikationen an der Radaufhängung und den Bremsen an die Strecke bringen und bewerten. Das Ziel über das Wochenende ist wie immer, beide Autos vor unseren Rivalen ins Ziel zu bringen".

Marussia: Spa Bilanz

Marussia in Spa: Das Nachzüglerteam erreichte im Vorjahr sein bis dato bestes Ergebnis in Spa. Timo Glock pilotierte seinen Boliden auf den 15. Platz, während sein Teamkollege Charles Pic unmittelbar dahinter ins Ziel kam.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Wenig Neues an der Front der kleinen Teams. Marussia und Caterham werden wie auch an den übrigen Wochenenden ihr eigenes Rennen um Platz zehn in der Teamwertung fahren. So traurig es für beide klingt: Maldonados Punkt für Williams in Ungarn dürfte ein Vorstoßen eines der Hinterbänkler auf Rang neun schon ins Land der Wunschträume verbannt haben. (Samy Abdel Aal)