Der frühere BMW-Motorsportchef Karl-Heinz Kalbfell verstarb am Samstag bei einem Motorrad-Rennen in Brands Hatch. Der 63-Jährige nahm am Training zu einem Rennen der englischen Meisterschaft für historische Motorräder teil. Während der Session stürzte Kalbfell ausgangs der Druids-Kurve auf dem Weg in die Graham Hill Bend und wurde von einem nachfolgenden Piloten getroffen. Kalbfell wurde ins Krankenhaus eingeliefert. In Folge seiner Verletzungen verstarb er dort.

Kalbfell arbeitete von 1977 bis 2004 bei BMW und war an zahlreichen Motorsporterfolgen der Münchner beteiligt. Dazu zählen unter anderem der Gewinn des DTM-Titels 1989 mit Roberto Ravaglia sowie der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1999 mit dem legendären BMW V12 LMR. Außerdem war Kalbfell maßgeblich an der BMW-Rückkehr in die Formel 1 als Motorenlieferant für Williams im Jahr 2000 beteiligt.

Nach seiner Zeit bei BMW schloss sich Kalbfell Rolls-Royce, Alfa Romeo und Maserati in leitenden Positionen an. "Er war ein sehr guter Mensch und hat während seiner Zeit bei BMW viel für den Motorsport geleistet", sagte Jonathan Palmer, der Geschäftsführer der Brands-Hatch-Eignergesellschaft. "Ich bin bestürzt, von dieser traurigen Nachricht zu hören. Karl-Heinz' Leidenschaft für den Sport wurde demonstriert durch seine Liebe für klassische Motorräder und es ist grausam, dass er sein Leben verlor, während er sein Hobby genoss."

Bei BMW zeigte man sich über den Todesfall bestürzt und teilte in einem offiziellen Statement mit: "Mit großem Bedauern haben wir von diesem tragischen Unfall erfahren. BMW Motorsport trauert um einen außergewöhnlichen Menschen und einen leidenschaftlichen Motorsportler. Er war über Jahre eine prägende Figur und eine treibende Kraft von BMW Motorsport und BMW M. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie."