In der Formel 1 fuhr er meist dem Feld hinterher, in der AutoGP holte Narain Karthikeyan jüngst eine Pole Position am Nürburgring. Das gelang dem Inder in seinem Boliden des Rennstalls SuperNova bereits zum dritten Mal in Folge. Dennoch erklärt er gegenüber Motorsport-Magazin.com, wie sehr er die Formel 1 vermisst: "Natürlich bin ich traurig, denn an die Formel 1 kommt einfach nichts heran." Neben dem Inder muss sich nun auch der Indien-GP zumindest für ein Jahr verabschieden. "Die ersten Rennen in Indien waren gut, aber dann ist es glaube ich etwas zu teuer geworden. Es ist sehr schade, aber ich hoffe, dass das Rennen in Zukunft zurückkehrt."

Komplett hat er sich aus der Formel 1 nicht zurückgezogen: Karthikeyan ist für den TV-Sender Fox India bei den Formel-1-Rennen zu Gast, was er sehr genieße, wie er sagt. Die derzeitigen finanziellen Probleme vieler Formel-1-Teams sieht der frühere HRT-Pilot gelassen: "Ich denke, das ist einfach eine typische Phase, die die Formel 1 durchmacht. Schon in den 90er-Jahren sind viele Teams gegangen, das ist halt einfach die Formel 1." Zwar werde sie durch die neuen Motoren noch teurer, "aber es wird immer Teams geben und die Formel 1 wird weiter bestehen."

Mit mittlerweile 36 Jahren gehört der Inder bereits zur älteren Generation von Monoposto-Piloten. Mit Sergey Sirotkin könnte jetzt gar ein 17-Jähriger debütieren. Karthikeyan sieht mit mehr als das dem Doppelten an Lebenserfahrung darin kein Problem: "Ich denke, das Alter macht in dieser Generation nichts mehr aus. Erstens gibt es heute absolute Hightech-Simulatoren. Und zweitens ist der Sprung von der GP2 in die Formel 1 nicht mehr so groß wie damals von der Formel 3000 hin zu Formel-1-Boliden mit 900 PS. Auch die Reifen sind heute dasselbe." Zwar scheint Karthikeyan entgangen zu sein, dass Sirotkin in der Formel Renault 3.5 unterwegs ist, doch die Argumentation ließe sich auch hier anwenden - von den Reifen abgesehen.