Nicht alle in der Steiermark freuen sich über die Rückkehr der Formel 1 an den Red Bull Ring. Die Leiterin der Umweltanwaltschaft, Ute Pöllinger, stellt sich quer. Die Umweltanwaltschaften sind unabhängige Einrichtungen der österreichischen Bundesländer. "Sie setzen ihre Fachkompetenz zur Lösung von Umweltproblemen ein und stehen damit als kompetente Partner für Politik, Verwaltung, Bürgerinitiativen und Projektwerber zur Verfügung", erläutern sie auf ihrer Webseite.

Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann ist Pöllinger, die erklärte, die Königsklasse genau auf Gesundheitsgefährdung zu überprüfen, ein Dorn im Auge. "Die Umweltanwaltschaft ist nicht das Maß aller Dinge", meinte er und forderte, "diese Verhinderungsinstanz" abzuschaffen, da "diese Anwaltschaft, der siebte Zwerg von links, wichtige Projekte" verunmöglichte.

Buchmann befürchtet nicht, dass es Probleme bei der Austragung des Rennens geben wird. "Der Umweltverträglichkeitsbescheid wird Formel-1-tauglich sein", stellte er klar. Zudem plant er, den Red Bull Ring weiter zu fördern, auch wenn Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz erklärte, nicht auf Steuergelder zurückgreifen zu wollen. "Wenn Mateschitz wieder schätzungsweise 50 Millionen Euro in die Hand nimmt, sollte man über eine Sonderförderung reden dürfen", sagte Buchmann gegenüber der Kleinen Zeitung.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es war abzusehen, dass rund um die Genehmigungen für den Österreich GP noch der eine oder andere Streit entbrennen wird. Selbstverständlich ist es wichtig, dass sich die Formel 1 auf dem Red Bull Ring innerhalb der vorgegeben Gesetze und Richtlinien bewegt. Schlussendlich gibt es aber keinen Zweifel daran, dass die Königsklasse tatsächlich in die Steiermark zurückkehren wird, denn zu groß ist die Wertschöpfung - gerade für eine strukturschwache Region wie die Gegend rund um Spielberg. Heinz Prüller, der den Formel-1-Zirkus jahrzehntelang begleitete, sagte bei Motorsport-Magazin.com: "Jeder Politiker, der sich dagegenstellt, wird erschlagen." Das mag zwar vielleicht etwas harsch formuliert sein, trifft den Nagel aber auf den Kopf. (Philipp Schajer)