Nach dem FIA-Tribunal und den Mercedes-Ausschluss bei den Young Driver Tests hatten sich die Gemüter in der Formel 1 eigentlich wieder beruhigt. Doch wie Luca di Montezemolo jetzt zugab, stößt ihm der private Reifentest immer noch sauer auf. Vor allem wie die FIA und Bernie Ecclestone mit dem Vorfall umgingen.

"In diesem speziellen Fall hätte ich mir mehr Klarheit und Courage von der FIA gewünscht. Zum Glück kehren 2014 die Testfahrten zurück, damit werden wir nicht wieder so eine Farce erleben, wo ein Team einen illegalen Test durchführt, ohne dafür eine richtige Strafe zu bekommen", meinte der Ferrari-Präsident.

Dass sich Mercedes durch den Test einen Vorteil verschafft hat, steht für ihn außer Frage. "Das liegt doch auf der Hand. Vor dem Test hat Mercedes kein Rennen gewonnen, nach dem Test haben sie drei von fünf Rennen gewonnen. Dieser Vorfall hat der Glaubwürdigkeit der F1 geschadet", betonte Montezemolo. Im Zuge des Mercedes-Skandals bekam auch Bernie Ecclestone sein Fett weg.

Kritik an Ecclestone

"Ich habe in der Vergangenheit schon viele Diskussionen mit Ecclestone geführt, daher bin ich lieber vorsichtig. Fakt ist, dass er in der Vergangenheit sehr gesprächig war, wenn es um Ferrari-Dinge ging. Überraschenderweise blieb er beim illegalen Mercedes-Test ganz still", sagte Montezemolo. Gleichzeitig betonte er wie wichtig es sei sich auf die Post-Ecclestone-Ära vorzubereiten.

"Es ist nun einmal Fakt, dass früher oder später die Ecclestone-Ära enden wird. Darauf müssen wir uns vorbereiten, denn es ist wichtig, dass das neue Management der F1 nicht vergisst, dass die F1 nicht nur eine Show ist. Wir brauchen eine Gruppe von Leuten, die offen für neue Ideen ist, sich mit dem Rennsport auskennt, aber auch mit Marketing und Kommunikation", erklärte Montezemolo.