"Ferrari wird mein letztes Team sein. Denn Ferrari zu verlassen, ist immer ein Rückschritt." Diese Worte stammen von Fernando Alonso - nicht aber vom letzten Ungarn-Wochenende, sondern von vor vier Jahren. Als er 2009 bei Ferrari anheuerte, wollte er sich nicht nur den Traum aller Rennfahrer erfüllen, sondern vor allem seinen beiden WM-Titeln weitere folgen lassen. Die restliche Welt sah sich als Zeuge einer Verbindung, die im Erfolgshimmel geschlossen wurde.

Alonso sollte Ferrari zum Erfolg führen, Foto: Sutton
Alonso sollte Ferrari zum Erfolg führen, Foto: Sutton

Der Spanier sollte Ferrari in eine neue Ära führen, genauso wie einst Michael Schumacher, der in Rot fünf Titel in Folge gewann. Doch bei Alonso ist es bis dato bei zwei Weltmeisterschaften geblieben. In keinem der vier gemeinsamen Jahre hatte die spanisch-italienische Verbindung Chancen auf den Fahrer- oder Konstrukteurstitel, nicht einmal 2012. Dabei hatte Alonso kurzzeitig die WM mit 40 Punkten Vorsprung angeführt, doch schon damals kämpfte er mit stumpfen Waffen. Der Punktevorsprung in der ersten Saisonhälfte war allein dem fahrerischen Können und nicht dem Auto geschuldet.

Nicht die Nummer 1 im Feld zu sein, muss dem erfolgshungrigen Spanier Höllenqualen bereitet haben, somit ist es nachvollziehbar, dass er seinen Manager Luis Garcia Abad vergangenes Wochenende in Ungarn zu Ferrari-Feind Red Bull schickte, um sich für das zweite Cockpit anzubieten. Immerhin feierte Alonso am Montag seinen 32. Geburtstag - und wird nun langsam die Uhren ticken hören. Eine Rennfahrerkarriere dauert nun einmal nicht ewig und wenn sich Alonso in den Geschichtsbüchern auf der gleichen Stufe wie Michael Schumacher, Alain Prost oder Ayrton Senna verewigen will, dann muss er schleunigst in das schnellste Auto.

Auf zu RBR?, Foto: Sutton
Auf zu RBR?, Foto: Sutton

Und das war in den vergangenen drei Jahren und ist auch aktuell Red Bull. Auf den ersten Blick mag Alonso gut daran tun, sich umzuschauen, doch auf den zweiten Blick könnte sich ein Wechsel von Ferrari zu Red Bull als fatal erweisen. Erinnerungen an 2007 werden wach als sich Alonso von Renault in Richtung McLaren verabschiedete. Was danach passierte, ist bekannt. Vielleicht sollte sich Alonso seiner eigenen Worte von 2009 erinnern. Ferrari in Richtung Red Bull zu verlassen, mag performancetechnisch keinen Rückschritt bedeuten, für die Karriere des Spaniers möglicherweise schon.