2014 kehrt die Formel 1 nach Österreich zurück - ein Heimrennen für Red Bull, aber auch für Sie.
Franz Tost: Für mich ist es etwas ganz Besonderes, weil ich dort meine berufliche Karriere gestartet habe. Ich habe einst 100 Tage am Österreichring gearbeitet. Somit war es bis dato die beste Nachricht. Gratulation an Dietrich Mateschitz und Red Bull. Die Strecke ist einfach großartig, eingebettet in eine wunderschöne Landschaft - und toll auch für die Zuschauer, die nahezu 85 Prozent der Strecke einsehen können. Das Comeback wird für die Region mit Sicherheit einen Aufschwung bedeuten, aber auch generell für Österreich. Eine bessere Werbung kann man sich gar nicht wünschen.

Mit dem Österreich-Comeback bewegt sich die Formel 1 gegen den Trend. In den letzten Jahren fuhr die F1 in neuen Ländern, auf neu gebauten Rennstrecken. Mit Österreich kehrt nun eine Traditionsrennstrecke zurück.
Franz Tost: Gott sei Dank. Wir brauchen Rennen im Mutterland der Formel 1 und das ist nun einmal Europa. Wir brauchen ein Rennen in England, in Deutschland, in Monaco, in Italien - und Österreich passt da optimal hinein. Auch das Rennen in Spa-Francorchamps ist aus Traditionsgründen wichtig. Wir müssen an die Wurzeln der Formel 1 denken.

Gibt es auch österreichische Talente, die in der Zukunft Chancen auf die F1 haben?
Franz Tost: Die Rückkehr des Österreich GP wird die österreichische Motorsportszene sicherlich aufwecken. In der Vergangenheit hat Österreich stets sehr gute, nationale Meisterschaften gehabt. In den vergangenen Jahren ist das etwas eingeschlafen. Aber mit dem Österreich GP wird es einen Neustart geben. Ich bin überzeugt, dass über kurz oder lang es einen österreichischen F1-Piloten geben wird. Momentan gibt es ein paar gute Talente wie Lucas Auer (Formel 3), Rene Binder (GP2) - es tut sich etwas.

Welche jungen Talente stehen bei Red Bull in der Pipeline, immerhin könnte es nächstes Jahr ein Cockpit bei Toro Rosso zu besetzen geben?
Franz Tost: Es gibt ein paar gute Nachwuchsleute - Felix da Costa, Carlos Sainz junior usw. Die Rookies haben zuletzt bei den Young Driver Tests sehr gute Ansätze gezeigt. Wobei ich sagen würde, dass ein Sainz junior noch ein, zwei Jahre braucht bis er für die Formel 1 bereit ist.

Sie haben einmal gesagt, dass es mindestens drei Jahre braucht, bis ein Fahrer die F1 versteht. Das würde bedeuten, dass Daniel Ricciardo aber noch gar nicht so weit ist, um möglicherweise 2014 zu Red Bull aufzusteigen?
Franz Tost: Ich würde sagen, ihm fehlt vielleicht ein halbes Jahr, weil er ja bevor er zu Toro Rosso gekommen ist, bereits 13 Rennen gefahren ist. Das ist gerade am Limit, was die Erfahrung betrifft. Aber wir haben noch eine zweite Saisonhälfte vor uns und ich hoffe, sehr dass wir ihm A ein gutes Auto zur Verfügung stellen und B, dass er eine gute Performance zeigen und weitere Erfahrungen sammeln kann. Das braucht er für eine Zukunft bei Red Bull - das ist schließlich das Weltmeisterteam.