Ferrari hat am Montag offiziell bekanntgeben, dass James Allison ab dem 1. September seinen Dienst bei der Scuderia antreten wird. Der Brite bekleidet den Posten des Chassis Technical Director. Gleichzeitig erhält Pat Fry einen neuen Job in Maranello: Der bisherige Technische Direktor erhält den Posten des Director of Engineering. Beide werden an Teamchef Stefano Domenicali Bericht erstatten.

Es war ein offenes Geheimnis, dass Allison bei Ferrari anheuern würde, nachdem Wochen lang spekuliert wurde, wohin es den früheren Lotus-Mann ziehen würde. Es ist Allisons Rückkehr zu Ferrari, wo er während der dominanten Zeit unter Michael Schumacher mit dem Team gearbeitet und es anschließend in Richtung Renault verlassen hatte. Zuletzt wurde spekuliert, dass Ferrari ihn aus seinem Vertrag bei Lotus gekauft hat, um die normalerweise übliche "Gardening Leave"-Zeit zu umgehen und Allison sofort in die Entwicklung miteinzubeziehen.

Zwischenzeitlich wurde Allison, der zur Ingenieurs-Spitzenklasse der Formel 1 gehört, mit so ziemlich jedem Team in der Formel 1 in Verbindung gebracht. Ferrari war eine frühe Annahme gewesen, aber auch als Nachfolger von Adrian Newey bei Red Bull wurde der 45-Jährige ins Gespräch gebracht.

Es ist nicht nur Allisons Rückkehr in die heiligen Hallen von Maranello, dort trifft er auf einen alten Bekannten: Fernando Alonso. "Ich habe mit Allison zwei Titel gewonnen", so der Spanier über die gemeinsamen Zeiten bei Renault. "Bei meiner Rückkehr zu Renault 2009 war das Auto zwar kein Erfolg, aber wir haben die vergangenen beiden Jahre bei Lotus gesehen, was er kann. Es ist kein Geheimnis, dass er ein Top-Mann ist."

Bei Lotus trat zuletzt Nick Chester als neuer Technikdirektor in Allisons Fußstapfen. Gerard Lopez verkraftete Allisons Abgang zumindest öffentlich gut. "Das hat keinen Effekt. Er ist ein guter Mann, aber er ist kein Gott", meinte der Lotus-Besitzer. Lotus-Pilot Kimi Räikkönen wollte sich noch nicht darauf festlegen, wie schwer Allisons Abschied wiegt. "Welchen Einfluss es hat, werden wir in Zukunft sehen. Wir wissen noch nicht, ob sich überhaupt etwas dadurch verändern wird", hatte der Finne nach der Bekanntgabe von Allisons Weggang gesagt.