Jenson Button hatte in Ungarn seinen Spaß. Nicht nur wegen des Faktes, dass er auf dem Hungaroring von Startplatz 13 auf den siebten Platz fuhr und damit ein weiteres Mal den Aufwärtstrend von McLaren bestätigte, sondern auch, weil es auf der Strecke immer wieder spannend wurde. Button war verantwortlich dafür, dass Sebastian Vettel zur Rennmitte graue Haare wuchsen, weil der Red-Bull-Pilot rundenlang nicht an Button vorbei kam. Vettel war nach seinem ersten Boxenstopp direkt hinter dem McLaren-Piloten auf die Strecke zurückgekehrt, wurde aber vom mit Medium-Reifen bestückten Chrompfeil aufgehalten.

Schließlich schaffte es Vettel in Runde 24 an Button vorbei, doch beim Überholmanöver berührten sich die beiden Autos und der Heppenheimer beschädigte dabei seinen Frontflügel. "Das war ein lustiges Rennen", so Button. "Aber anscheinend war ich die Zielscheibe für andere Autos. Ich hatte einen kleinen Kampf mit Sebastian. Er wollte mich öfter überholen, berührte in Kurve zwei aber meinen Hinterreifen - er beschädigte seinen Flügel, aber ich hatte Glück, dass ich mir dabei keinen Reifenschaden zuzog."

Button überstand auch das Duell mit Romain Grosjean, in Folge dessen der Lotus-Pilot eine nachträgliche 20-Sekunden-Strafe erhielt, schadlos und sammelte weitere WM-Zähler. "Das war wahrscheinlich unser bestes Rennen des Jahres", meinte Button. "Platz sieben sieht zwar nicht allzu spannend aus, aber wir haben an diesem Wochenende einen weiteren Schritt vorwärts gemacht. Wir haben einen Ferrari fair besiegt und hätten auch einen Mercedes hinter uns gelassen, wenn Nico Rosberg nicht vorzeitig ausgefallen wäre."

Button setzte im Rennen auf eine unübliche Zwei-Stopp-Strategie mit der härteren Mischung als Startreifen. Von den insgesamt 70 Runden legte der Brite ganze 57 auf den Medium-Reifen zurück. "Das war die längste Distanz aller Fahrer und es ist gut zu sehen, dass wir dazu in der Lage sind", so Button. "Unser mittlerer Stint auf den weichen Reifen war auch sehr gut. Ich war überrascht, wie lange er hielt, weil ich ihn ganz schön rangenommen habe." Wegen der speziellen Taktik war sich Button nicht sicher, wie nah McLaren an die Top-Teams herangerückt ist - aber in Spa und Monza nach der Sommerpause sieht er das Team sehr gut aufgestellt und malt sich sogar einen Platz auf dem Podium aus.