"Ich gehe definitiv nicht mit der gleichen Zuversicht in das Rennen wie vergleichsweise in den Jahren, als ich hier gewann. Der Grund ist offensichtlich: die Reifen", erklärt Lewis Hamilton nach seiner Pole Position auf dem Hungaroring. Während Teamkollege Nico Rosberg von Veränderungen und Hoffnung bezüglich der neuen Pirelli-Reifen spricht, ist bei Hamilton davon wenig zu spüren. "Meiner Meinung nach ist nichts besser. Ich fühlte mich gestern auf den Longruns nicht gut."

So sehr der Brite auch hofft, seine dritte Pole Position in Folge diesmal in einen Sieg umwandeln zu können, die nackten Fakten sprechen eine andere Sprache. "Die Red Bulls waren auf den Longruns zwischen einer halben Sekunde und acht Zehnteln schneller auf den Medium-Reifen - pro Runde. Du kennst diese Statistik und kannst nichts machen, als zu versuchen, das Beste herauszuholen", sagte der Mercedes-Pilot.

Im letzten Jahr habe er mit McLaren zwar auch nicht das schnellste Auto gehabt, irgendwie sei es aber gelungen, die beiden Lotus hinter sich zu halten und das Rennen zu gewinnen. Die Situation sei in diesem Jahr aber deutlich komplizierter. "Wir verstehen die neuen Reifen noch nicht", bezog sich Hamilton auf die fehlenden Informationen durch den verpassten Young Driver Test. "Wir können das volle Potenzial der Reifen unter Rennbedingungen nicht ausschöpfen, besonders wenn es so heiß wie morgen ist."

Selbst das Ergebnis im Qualifying kam für den Briten völlig überraschend. "Es fühlte sich wirklich nicht wie eine gute Runde an", so Hamilton, der es beim Blick auf die Onboard-Aufnahmen nicht glauben konnte. "Ich dachte, es wäre nicht genug." Auf seiner finalen Runde ist Hamilton zwar kein Fehler passiert, aber sein Mittelsektor war nach eigenen Aussagen nicht gerade spektakulär. "Ich dachte, es steckt noch eine Menge im Auto - mindestens ein paar Zehntel."

Eine derart positive Überraschung würde sich Hamilton am Sonntag erneut wünschen, schließlich weiß er um seine Stärken auf dem Hungaroring. "Ich war hier immer sehr schnell. Mein Fahrstil passt zur Strecke", überlegte Hamilton. "Ich bin sehr glücklich, hier mehrfach gewonnen zu haben, denn die Strecke ist wirklich herausfordernd und bietet keine Pausen." Umso mehr bedauert es der Weltmeister von 2008, dass die Reifen 2013 den Unterschied machen. "Wenn es um Downforce geht, sind wir im Rennen ähnlich konkurrenzfähig wie Red Bull, aber es geht nur um die Reifen."