Mit dem möglichen Formel-1-Einstieg des 17-jährigen Sergey Sirotkin in der nächsten Saison ist das Thema Paydriver wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Denn Sirotkin geht mit dem Sponsorenpaket einher, das Sauber aus seiner finanziellen Notlage rettet. Während etwa Kamui Kobayashi und Vitaly Petrov darüber klagen, dass nicht nur das Talent eines Fahrers, sondern auch die Mitgift stimmen muss, sieht Adrian Sutil das Problem aus einem anderen Blickwinkel.

"Es ist eine schwierige Formulierung", gibt er zunächst einmal zu bedenken. "Denn es gibt Top-Fahrer, die einen Sponsor mitbringen. Das ist das beste Paket." Dennoch räumt er ein, dass es viele Fahrer gibt, die besser in die Formel 1 passen würden als jene, die nur aufgrund ihres Geldes über ein Cockpit verfügen. "Sie müssen dennoch Qualität haben, denn sonst hält das nicht lang", erklärt er. Sutil nimmt jedoch nicht nur die Fahrer in Schutz. "Manche Teams sind darauf angewiesen, Fahrer aus bestimmten Nationen, aus denen leichter Geld kommt, zu verpflichten. Sie performen teilweise gut, teilweise nicht."

Das Problem liege ganz woanders. Den drei Top-Teams gehe es gut, aber alle, die dahinter liegen, seien immer auf der Suche nach Geld. "Es ist sehr verwunderlich, dass es in einem so großen Sport für die Teams so schwer ist, Sponsoren zu finden", meint er. "Es ist eine Frage des Systems. Irgendetwas funktioniert da nicht richtig."