Zuletzt gab es viele Spekulationen um Nico Hülkenbergs Zukunft. Die Zeichen stehen beim finanziell angeschlagenen Sauber-Team auf Abschied und vieles deutet darauf hin, dass der Deutsche nächstes Jahr sein Glück bei einem anderen Team versucht - es wäre der vierte verschiedene Arbeitgeber in seinem vierten Jahr in der Formel 1. Konstanz klingt anders. Am Rande des Ungarn Grand Prix hieß es sogar, dass Hülkenberg schon beim Rennen in Spa-Francorchamps nicht mehr im Sauber-Cockpit sitze und stattdessen der ewig klamme Robin Frijns seinen Platz übernehme. Angesichts der Vergangenheit des hoch talentierten Niederländers reine allzu realistische Variante, sucht Frijns doch seit seinen Anfängen im Motorsport nach Geldgebern.

Auch Hülkenberg, der sich nur äußerst ungern zu vertraglichen Inhalten äußert, glaubte nicht, dass er sich den Rest der Saison 2013 vor dem Fernseher anschauen wird. "Ich gehe davon aus, dass ich die Saison bei Sauber zu Ende fahren werde", sagte er jüngst der dpa. Allzu zuversichtlich klang Hülkenberg jedoch nicht, was seine längere Zukunft bei Sauber anbelangt. Seinen Vertrag soll er bereits zum Ende der Saison wegen ausstehender Gehaltszahlungen gekündigt haben und derzeit spekuliert das Fahrerlager, wohin es den 25-Jährigen verschlägt. Lotus gilt als heißer Kandidat, das ist kein Geheimnis. Teamchef Eric Boullier habe laut eigener Aussage sogar schon erste Gespräche mit Hülkenberg geführt, der Kimi Räikkönen ersetzen könnte.

Auch mit Ferrari wurde Hülkenberg immer wieder in Verbindung gebracht - und das nicht erst seit dieser Saison. Er zählte schon zu den heißeren Kandidaten in Maranello, als Felipe Massas Stuhl arg wackelte. Hülkenberg weiß, wie das F1-Geschäft läuft und dass Klappern zum Alltagsgeschäft gehört. "Ferrari ist auf jeden Fall ein Team mit einer gewaltigen Geschichte", sagte er deshalb auch wenig verwunderlich - wie schon so viele Fahrer vor ihm, deren Zukunft ungewiss war. "Es zählt zu den Top-Teams. Aber es ist noch alles offen, was meine Zukunft betrifft. Warten wir mal ab, wie sich die Dinge entwickeln."

Ein Wunschteam habe Hülkenberg nicht, aber klar ist, dass er den Sprung zu einer der Top-Mannschaften schaffen will. Nachdem er in seiner Anfangszeit bis hoch zur GP2 alles auf Anhieb abgeräumt hatte, sagten ihm die meisten Beobachter eine glorreiche Zukunft voraus. Doch mit Williams, Force India und Sauber musste er sich stets hinten anstellen, für ein richtiges Highlight waren die Autos meist nicht in der Lage.

2014 bietet sich dank des Wechselkarussells die große Chance, bei einem Spitzenteam unterzukommen und gleichzeitig die Hoffnung, endlich Konstanz in sein Leben in der Formel 1 zu bringen. Wann genau eine Entscheidung bezüglich seiner Zukunft fallen soll, wollte Hülkenberg natürlich nicht verraten. Er hat aber offenbar auch kein Problem damit, sich Optionen offenzuhalten. Selbst Red Bull könnte eine Variante sein, auch wenn Räikkönen aktuell als wahrscheinlichste Variante für das Webber-Cockpit gehandelt wird.

"Ich hätte nichts dagegen, zumal man dann in einem Auto sitzt, das sehr konkurrenzfähig sein sollte, das die letzten drei Jahre Weltmeister geworden ist, und vor allem Dingen misst man sich dann mit dem aktuellen dreimaligen Weltmeister. Dagegen hätte ich auf keinen Fall was", wehrte sich Hülkenberg nicht gerade gegen Gerüchte und schloss selbst eine Zukunft bei Sauber nicht aus.