Ab sofort hat Red Bull ein wahrhaftiges Heimrennen. Geht alles glatt, wird die Formel 1 am 6. Juli 2014 wieder auf österreichischem Boden ihre Runden drehen. Zu verdanken ist dies vor allem dem Engagement von Dietrich Mateschitz, der den einstigen A1 Ring kaufte, umbaute und nun mit Bernie Ecclestone eine Einigung erzielte.

"Das Thema Österreich-Grand-Prix war ja nie ganz weg, weder in meinem Kopf noch in den vielen Gesprächen mit Bernie Ecclestone", erzählte der Geschäftsmann. "Im heurigen Jahr wurden wir dann immer konkreter - bis eben der Konsens da war. So unspektakulär war das, fast schon beiläufig." Man habe so lange verhandelt, bis alle dafür waren, dass die Königsklasse wieder in der Alpenrepublik gastiert, so Mateschitz. "Der Grand Prix von Österreich hat in der Formel 1 einen einzigartigen Ruf, mit seiner unglaublichen Szenerie, der tollen Strecke, der Tradition, der Begeisterung der Fans", frohlockte er.

Dass man vor der Bekanntgabe durch Red Bull nichts von den Verhandlungen gehört hatte, sei so geplant gewesen. "Jeder weiß, dass wir nicht über ungelegte Eier sprechen. Wir tun das nie", erklärte Mateschitz. "Wir bereiten Dinge in aller Ruhe und ordentlich vor, und wenn dann die Fakten da sind, dann geben wir sie der Öffentlichkeit bekannt. Spekulationen überlassen wir anderen." Auch was die finanziellen Belange betrifft, will sich Mateschitz in alter Red-Bull-Tradition nicht in die Karten blicken lassen. "Wir reden bekanntlich auch nicht sehr gerne über das Thema Geld", betonte er. "Aber wenn wir investieren, muss eine Sinnhaftigkeit dahinter stecken."

Starke persönliche Beziehung

Für Mateschitz hat der Grand Prix in Spielberg auch eine emotionale Bedeutung, denn schließlich ist er gebürtiger Steirer und wohnte früher einigen Rennen vor Ort bei. "Ich war als Kind und Jugendlicher oft am Ring, daher ist meine persönliche Beziehung wirklich schon sehr stark", erzählte der 69-Jährige gegenüber der Kronen Zeitung. "Aber ich bin sicher, dass sich der Grand Prix weit über die Steiermark hinaus sehr positiv auswirken wird. Wir werden jedenfalls alles dazu beitragen, was in unserer Macht steht."

Ein paar infrastrukturelle Anpassungen müssen rund um die 4,326 km lange Strecke bis nächsten Juli zwar noch erledigt werden, doch grundsätzlich sei man für die Königsklasse bereit. "Im Wesentlichen nur Kleinigkeiten", erklärte der Red-Bull-Boss, der mit 60 - 80.000 Zuschauern rechnet. "Wir werden zum Beispiel ein größeres Mediacenter brauchen, aber im Prinzip ist alles da, was wir brauchen." Erst jüngst schauten auch FIA-Renndirektor Charlie Whiting und Präsident Jean Todt vorbei. "Man merkt, alle freuen sich mit uns", strahlte Mateschitz.