Red Bull Junior Carlos Sainz Jr. erzielte am Donnerstag bei seinem ersten Outing in einem Formel-1-Boliden die zweitbeste Rundenzeit. Am Ende reihte sich einzig der Toro-Rosso-Stammfahrer Daniel Ricciardo einige Hundertstelsekunden vor ihm in der Wertung ein. Die Bedeutung dieser Leistung spielt der Sohn des zweifachen Rallyeweltmeisters Carlos Sainz jedoch bewusst herunter. Trotz der Vermutung einiger Medien, sein Speed könnte den Spanier für höhere Aufgaben in der Formel 1 prädestinieren, möchte er die Erwartungen niedrig halten.

"Dieser Test ist nur ein Test - aber nicht mehr. Und ich werde sicher nicht, nur weil ich diesen Test absolviert und eine gute Leistung gezeigt habe, irgendwann in der Formel 1 fahren" antwortete Sainz auf die Frage, ob dieser Tag seine Zukunftsaussichten verändert habe.

Auch die Bedeutung seines Antretens sieht der Meister der nordeuropäischen Formel Renault 2.0 aus dem Jahr 2011 nicht als besonders groß an. "Wenn ich hier bin, dann nur, weil Red Bull mich ausgewählt hat, um einen Test zu versuchen. Aber dieser Test bedeutet nichts weiter", meinte der Youngster sachlich. Auch von seiner guten Platzierung zeigte er sich nicht weiter beeindruckt. "Natürlich sieht man sich lieber auf Platz 2 als auf Platz 9 in der Ergebnisliste, aber bei mir war es sicher zwei Sekunden von einer normalen Zeit entfernt. Natürlich lässt sich das sehr schwer sagen, weil es so viele Faktoren gibt, die die Zeit beeinflussen können. In diesem Auto macht alleine die Benzinzuladungen bis zu 1,6 Sekunden Unterschied aus."

Es gehe ihm einzig und alleine um die Erledigung seines Jobs, und die Zufriedenheit der Renningenieure. "Ich glaube es liegt allein an den Leuten bei Toro Rosso, meine Leistungen zu beurteilen. Ich kann das nicht einschätzen."

Trotz aller Anstrengungen, die Bedeutung der Testfahrten herunterzuspielen, konnte der Spanier seine Erleichterung, endlich einmal in einem Formel 1 Auto testen zu dürfen, nicht verstecken. "Die Erfahrung ist einfach unglaublich. Wenn es eine bestimmte Strecke gibt, auf der man ein Gefühl für ein Formel 1-Fahrzeug entwickeln kann, dann ist das Silverstone. Für mich ist dieser Tag sicher der beste meines Lebens. Es ist ein Traum, der wahr wird. Für mich als Rennfahrer ist der Test natürlich enorm wichtig, nach der Fahrt wollte ich jedem einzelnen Mechaniker danken."