Paddy Lowe hat Vorwürfe zurückgewiesen, nach denen das Mercedes F1-Team zu viele technische Direktoren hätte. Es ist weitgehend bekannt, dass die Teamstruktur in keinem Team so breit gefächert ist wie bei den Silberpfeilen. Neben der obersten Führungsetage, die mit Niki Lauda, Toto Wolff und Ross Brawn wohl kaum als unterbesetzt gilt, existieren auch in der operativen Leitung des Technikbereichs Parallelen.

Der neue Technische Direktor Paddy Lowe verteidigt die Managementstrukturen bei seinem neuen Team jedoch. Entgegen der Unkenrufe, Mercedes hätte mit Bob Bell, Aldo Costa und Geoff Willis zu viele Personen in der obersten Ebene der Technikabteilung, um flexibel genug zu sein, bezeichnet Lowe seinen Eindruck nach seiner Eingewöhnung in Brackley als "positiv". Er ist sogar der Meinung, die spezielle Besetzung des technischen Bereichs sei einer der Schlüsselfaktoren, die zum raschen Fortschritt des Teams beigetragen haben.

"Wenn die Leute denken, dass es bei Mercedes zu viele Technische Direktoren gibt, kann man nur sagen, dass es funktioniert", meint Lowe, der erst im Juni als neuer Geschäftsführer im Technikbereich zum Team gestoßen ist. "Mercedes hat in den vergangenen zwölf Monaten einen riesigen Entwicklungssprung gemacht. So falsch können die Strukturen also nicht sein."

"Es gibt in diesem Business immer eine riesige Menge an Arbeit zu erledigen. Bereits an meinen ersten beiden Tagen im neuen Team habe ich kaum Zeit gefunden, die ganze Arbeit zu erledigen, die getan werden muss. Solange jeder klar definierte Aufgabenbereiche hat, ist es also nur von Vorteil, viele Leute in entscheidenden Positionen zu haben", so Lowe weiter.

Der Brite wird aktuell darauf vorbereitet, Ross Brawns Funktion als Teamchef mittelfristig zu übernehmen. Den Veränderungsbedarf für die Zeit bis dahin hält er für minimal. "Ich denke, es ist ein großartiges Team. Nicht umsonst hat es 2009 die Weltmeisterschaft gewinnen können."