Was ist denn plötzlich mit Fernando Alonso los? Sonst fand der Spanier kaum nette Worte über seinen deutschen Rivalen Sebastian Vettel. Aber nun geht der Ferrari-Pilot regelrecht mit dem Heppenheimer auf Schmusekurs und glaubt an einen Vettel-Wechsel zu den Roten. "Ich glaube, wir respektieren uns beide sehr und für das Team wäre es gut, wenn wir beide zusammen fahren würden." So etwas aus dem Mund des Spaniers. Kaum zu glauben. Doch der Spanier hatte in einem Interview mit der Sportbild noch mehr zu liebkosen: "Jeder große Champion sollte einmal für Ferrari fahren, wenn er die Möglichkeit hat. Das gilt auch für Sebastian."

So viel Lobeshymnen hätten wir dem Spanier gar nicht zugetraut. Normalerweise schätzt Alonso die Leistungen des Deutschen kaum. Immer wieder gab es Sticheleien gegen seinen größten Gegner, dass dieser nur aufgrund des Red-Bull-Technik-Genies Adrian Newey so gut sei. Doch nun die Einsicht des 31-Jährigen: "Sebastian macht den besten Job. Deshalb liegt er vorne." Alonso macht keinen Hehl daraus, dass er sich Vettel als Teamkollege ab 2016 vorstellen könne, denn dann erst könnte ein Wechsel vonstatten gehen. "Ich werde noch einige Jahre für Ferrari fahren und jeden Teamkollegen akzeptieren, den Ferrari will. Auch die Kombination mit Sebastian."

Fahren die Beiden bald in den selben Autos?, Foto: Sutton
Fahren die Beiden bald in den selben Autos?, Foto: Sutton

Die Roten aus Maranello gaben schon oft zu, dass sie Interesse an dem deutschen Supertalent haben. Ferrari-Boss Stefano Domenicali glaubt ebenfalls an die Sensation: "Ich denke nicht, dass wir Vettel verloren haben. Sebastian ist noch sehr jung, er hat noch viele Jahre als exzellenter Fahrer vor sich. Man sollte deshalb niemals nie sagen." Die Scuderia will endlich zurück an die Spitze, und das am Liebsten mit Vettel und Alonso als Fahrerpaarung. Und der Spanier wirbt mit allen Mitteln und legt Vettel die Tradition der Italiener ans Herz: "Die Formel 1 ohne Ferrari, das ist nicht vorstellbar. Umgekehrt genauso. Für die anderen Teams gilt das nicht. Die kommen und gehen. Genauso einige Privat-Teams oder Energy-Drink-Hersteller. Ferrari ist immer da." Der Meister der Psychospielchen und Samurai-Weisheiten macht also einen auf Schmusekurs - aber wie viel davon ist wirklich ernst gemeint?