Täglich - oder in diesem Fall jährlich - grüßt das Murmeltier. Felipe Massa steht einmal mehr im Schatten seines scheinbar übermächtigen Teamkollegen Fernando Alonso. Nach einem gelungenen Saisonstart läuft beim Brasilianer einfach nichts mehr zusammen, zuletzt machte Massa lediglich durch eine auffällig hohe Fehlerquote auf sich aufmerksam. Entsprechend wild wird schon über die Zukunft des Vizeweltmeisters von 2008 spekuliert, schließlich könne Ferrari solche Leistungen doch nicht länger dulden.

Eben das kann Ferrari scheinbar doch. Nach dem Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring stellte sich zunächst Teamchef Stefano Domenicali hinter Massa. "Ich habe immer gesagt, dass wir eine Menge Vertrauen in Felipe haben", machte sich der Italiener für ihn stark. Selbstverständlich sei auf dem Teamchef nicht entgangen, dass es zuletzt nicht mehr wie gewünscht lief, im Stich lassen dürfe man ihn aber zu diesem Zeitpunkt nicht. "Das einzige, was wir jetzt machen können, ist immer hinter ihm zu stehen und hart mit ihm zu arbeiten. Wir brauchen ihn, weil wir um die Konstrukteursmeisterschaft kämpfen und es dort sehr eng zugeht", fuhr Domenicali fort.

Auch von oberster Stelle gibt es Rückendeckung für den strauchelnden Massa. "Felipe kann darauf zählen, dass wir vollstes Vertrauen in ihn haben", sagte Ferrari Präsident Luca di Montezemolo, der an die Grundgeschwindigkeit seines Piloten glaubt: "Ich hoffe, dass er bald die Resultate einfährt, die sein Talent wiederspiegeln, so wie die großartigen Starts, die er in den letzten beiden Rennen hingelegt hat." Einen Blankoscheck wollte er Massa aber noch nicht ausstellen. "Die Zukunft? Darüber müssen wir zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal reden, das eilt noch nicht."