Nach dem Großen Preis von Deutschland herrschte bei Mercedes Ernüchterung: Lewis Hamilton fiel von Pole Position auf Rang fünf zurück, für Nico Rosberg stoppte der geplante Vormarsch auf dem neunten Rang. Bei großer Hitze scheint der F1 W04 die Probleme vergangener Tage noch nicht abgelegt zu haben, der Reifenverschleiß bleibt Thema Nummer eins bei den Silbernen. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Lewis Hamilton nach dem Rennen. "Es wäre gut, zu einem gewissen Zeitpunkt einen Sieg einzufahren, aber im Moment fühlt es sich wirklich nicht so an, als ob es passieren wird", so der Weltmeister von 2007.

Teamchef Ross Brawn kann die Enttäuschung seines Schützlings verstehen, weiß er doch, wie er solche Äußerungen des Briten auffassen kann. "Lewis trägt sein Herz auf der Zunge, nach dem Rennen war er aber sehr konstruktiv", lobte Brawn Hamilton. "Das ist eine gute Art von Frustration", fuhr er fort, "das ist keine negative Frustration. Beide Fahrer konnten uns im De-Briefing gute Einschätzungen darüber geben, was abläuft."

Brawn selbst wollte von Frustration oder Enttäuschung nichts wissen. "Man muss sich ansehen, wo wir herkommen", spielte er auf die deutlich schwächeren Vorsaisons an. "Wir sind jetzt enttäuscht, weil wir in Deutschland nur zwölf Punkte geholt haben. In der zweiten Saisonhälfte des letzten Jahres hätten wir alles für zwölf Punkte gegeben." Ein Blick auf die Konstrukteursweltmeisterschaft macht Brawn zudem Mut, schließlich stehen die Silberpfeile dort noch immer auf Rang zwei.