Nachdem die Reifen in der Formel 1 keine Schlagzeile mehr hergeben und nur über den Kleinkrieg zwischen Red Bull und Mercedes zu berichten, auf Dauer langweilig wird, haben sich gewisse Medien scheinbar ein neues Opfer in Form von Sauber gesucht. Die Schlagzeilen waren in den letzten Tagen gespickt mit nicht ausbezahlten Gehältern, Formel 1-Rückzug und einer Vertragskündigung von Nico Hülkenberg.

Angesprochen auf die Schlagzeilen erklärte Monisha Kaltenborn Motorsport-Magazin.com: "Wir haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass wir momentan in einer schwierigen Situation stecken. Doch es gibt einige Medien, die das entsprechend dargestellt bzw. etwas dazu erfunden haben." Hülkenberg soll seit Mai auf sein Gehalt warten genauso wie die Teammitglieder. Das stimmt allerdings nur zur Hälfte wie Motorsport-Magazin.com aus zuverlässiger Quelle erfuhr.

Fakt ist, dass sämtliche Mitarbeiter bezahlt wurden. Fakt ist aber auch, dass Hülkenberg seit eineinhalb Monaten auf sein Geld wartet und laut einer Klausel in seinem Vertrag bereits 2013 für andere Teams 'frei' ist, sollte diese Situation zum Dauerzustand werden. Und auch wenn Lotus-Teamchef-Gerard Lopez gegenüber Motorsport-Magazin.com Gespräche mit Hülkenberg bestätigte, so gelten diese erst für die kommende Saison - und für 2014 hatte Hülkenberg nie einen Vertrag bei Sauber unterschrieben.

Dass er aktuell auf sein Gehalt warten muss, ist eine unschöne Situation, aber noch lange kein Grund für den aktuellen, medialen Aufschrei. Schließlich musste er auch bei Force India immer wieder mal auf sein Geld warten, nicht besser sieht die Situation bei Lotus aus. Also warum jetzt die Schlagzeilen? Marc Surer glaubt die Gründe zu kennen und verriet diese im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

"Wenn so eine Situation bei einem seriösen Team wie Sauber auftritt, schlägt das natürlich größere Wellen als bei einem britischen Rennstall, wo es der Regelfall ist. Im Gegensatz zur Konkurrenz gibt Sauber eben nicht mehr Geld aus als sie haben. Andere Teams häufen Schulden an und irgendwann knallt es dann, genau das wird bei Sauber nicht passieren", so Surer. Es wird auch in der Formel 1 also nicht alles so heiß gegessen wie zuvor medial gekocht.