Ross Brawn erklärte unlängst, dass er seinem Schützling Lewis Hamilton in der Weltmeisterschaft eine ähnliche Aufholjagd zutraut, wie sie im vergangenen Jahr Sebastian Vettel gelang. "Lewis war in Silverstone im Rennen mit Abstand der schnellste Pilot, das hat uns auch Nico bestätigt. Die Weltmeisterschaft ist noch lange nicht entschieden", gab er zu bedenken. "Es sind erst acht von 19 Grands Prix gefahren. Red Bull hat nun auch seinen ersten Ausfall gehabt. Man soll niemals nie sagen."

Nichtsdestotrotz war sich Brawn bewusst, dass für eine solche Aufholjagd anders als zuletzt in Silverstone alles zusammenpassen muss. "Dennoch glaube ich, dass es Lewis viel Auftrieb gegeben hat, zu wissen, dass er das schnellste Auto im Feld hatte." In der Tat scheint der ehemalige McLaren-Pilot sein Glück kaum fassen zu können. "In meinen wildesten Träumen habe ich, als ich zu Mercedes gestoßen bin, nie erwartet, im ersten Jahr die Meisterschaft zu gewinnen. Aber ich weiß wirklich nicht, was im Moment realistisch ist", meinte Hamilton.

Vor dem Rennen auf dem Nürburgring, das er von der Pole Position aus angeht, liegt Hamilton 43 Punkte hinter Vettel auf Rang vier der Fahrerwertung. Ihm ist vollkommen klar, dass der Red-Bull-Pilot der Favorit ist. "Er könnte die nächsten Rennen gewinnen, so wie er dieses Jahr bereits viel gewonnen hat. Ich habe nicht einmal gewonnen", erklärte er.

Auch sein ehemaliger Teamkollege bei McLaren, Jenson Button, sieht den Deutschen derzeit außer Reichweite. "Ich glaube nicht, dass Red Bull zurzeit einen Herausforderer hat. Mercedes hat zwei Rennen gewonnen, also sind sie vorne mit dabei. Aber wenn Vettel das Rennen [in Silverstone] beendet hätte, hätte er gewonnen", betonte Button gegenüber The Sun.