Am Freitagabend brachte Paul Hembery etwas Licht ins Testwirr-Warr um die neuen Pirelli-Reifen. Es werde neben dem Young Driver Test in Silverstone noch weitere Testtage auf dem Circuit Paul Ricard sowie in Barcelona geben - allerdings mit unterschiedlichen Zielen. "Zu den Young Driver Tests nehmen wir Reifen mit, die mit der Struktur für den weiteren Verlauf der Saison ausgestattet sind", erklärte der Pirelli-Motorsportchef. Dabei kommen fünf Sätze zum Einsatz.

Die Reifen sollen genau unter die Lupe genommen werden, Foto: Sutton
Die Reifen sollen genau unter die Lupe genommen werden, Foto: Sutton

In Spanien und Frankreich hingegen, sind Tests mit dem 2010er Renault-Boliden geplant. Dabei handelt es sich um einen eigenen Test von Pirelli, bei dem einige Dinge für die kommende Saison unter die Lupe genommen werden sollen. Ein aktueller Bolide kommt zum Bedauern von Hembery dafür nicht zum Einsatz, obwohl der Renault keine repräsentative Lösung ist. "Natürlich ist er jetzt ein bisschen langsam im Vergleich dazu, wie schnell die Autos sich jetzt bewegen", bedauerte der Brite.

Brasilien wäre ideal

Ursprünglich gab es Überlegungen, nach der Saison einen Test in Interlagos abzuhalten, um dort die Reifen für die kommende Saison zu testen. Dies scheint zum Bedauern von Hembery nun aber nicht stattzufinden. "Brasilien wäre ideal", erklärte er. Die Natur des Kurses, der Zeitpunkt am Ende der Saison und die beinahe fertiggestellten Spezifikationen für 2014, würden eine perfekte Kombination ergeben.

Die momentanen Planungen laufen allerdings - wie bereits im Vorjahr - auf einen Einsatz der neuen Pneus im Freien Training hinaus. Keine optimale Lösung für Hembery. "In den Trainings ist das nicht machbar, da die Fahrzeit sehr eingeschränkt ist", erklärte er seine Bedenken. Maximal eine Mischung könnte hierbei zum Einsatz kommen, geplant war hingegen ein deutlich detaillierterer, richtiger Tests.

Nun müsse nochmals eine ernsthafte Unterhaltung geführt werden, denn mit einem Freien Training will sich Hembery nicht zufriedengeben. "Für uns bedeutet Testen, 14 bis 18 Spezifikationen und rund 600 Kilometer am Tag", machte er unmissverständlich klar, warum der Freitag in Brasilien keinen Ausgleich bieten würde. Selbst wenn ein derartiger Test zustande kommen würde, gibt es bei Pirelli immer noch große Bedenken. Schließlich wird ein großer Teil der Saison auf Regenreifen bestritten, daher fordert Hembery auch eine Testmöglichkeit im Nassen. "Wahrscheinlich sind die Teams daran interessiert, besonders wenn man betrachtet, dass wir scheinbar die Hälfte des Jahres im Regen Rennen fahren."