Das Silverstone-Wochenende mit den verheerenden Reifenschäden sitzt der Formel 1 noch immer in den Knochen. Daher erklärte die Vereinigung der Grand-Prix-Piloten (GPDA) am Donnerstag, dass man das Rennen auf dem Nürburgring abbrechen werde, sollte sich das Schauspiel auch in der Eifel wiederholen. Der GPDA gehören 19 der 22 aktuellen Formel-1-Piloten an, lediglich Kimi Räikkönen, Adrian Sutil und Valtteri Bottas sind keine Mitglieder.

"Die wichtige Sache ist, dass wir nicht über Boykottierung und nicht über Politik sprechen - wir sprechen über die Sicherheit", betonte der GPDA-Vorsitzende Pedro de la Rosa und fügte an: "Es gab keinen Fahrer, der gegen den Beschluss war. Sicherheit steht an erster Stelle und sollte es an diesem Wochenende irgendein Problem mit Reifenplatzern geben, müssen wir an unsere Leben, an jene der Marshalls und der Fans denken."

Laut de la Rosa, der aktuell als Testpilot in Diensten von Ferrari steht, habe er noch nie einem GPDA-Meeting wie jenem am Donnertag beigewohnt, bei dem kein einziger Fahrer Zweifel an der Entscheidung geäußert habe. "Es ist es nicht wert, weitere Risiken zu nehmen", erklärte der Spanier. "Alle Fahrer haben sich bereits genug Risiken ausgesetzt - bei den vergangenen Rennen und vor allem beim letzten. Boykott ist nicht das richtige Wort, es geht darum, sicher zu sein."

Sollte es zu Reifenschäden kommen, werde man sich den jeweiligen Fall genau ansehen und dann die Entscheidung treffen, ob ein Abbruch angemessen ist, so de la Rosa. "Man kann Plattfüße und Reifenschäden wegen vieler Gründe haben, wenn zum Beispiel ein großes Karbonteil den Reifen aufschlitzt", erklärte er. "Damit gibt es kein Problem. Es geht darum, vernünftig zu sein und zu analysieren, was passiert. Aber wir glauben wirklich, dass das, was Pirelli hier her gebracht hat, sicher ist und sie eine unglaubliche Arbeit erledigt haben, das in der kurzen Zeit zu schaffen."