Am kommenden Wochenende treffen sich die Formel-1-Piloten zum nächsten Schlagabtausch auf dem Nürburgring. Für Kimi Räikkönen nicht das beste Pflaster seiner Karriere. Bei acht Starts sah der Finne nur drei Mal das Ziel. Dazu gehörten spektakuläre Ausfälle, wie seine zerstörte Aufhängung in der letzten Runde 2005. Im Nachhinein auch für den Finnen bitter. "Alle Ausfälle sind schmerzhaft, aber einige noch mehr als andere. Ohne die Ausfälle 2003 oder 2005 hätte ich die WM gewonnen", blickte er auf sein Pech auf deutschem Boden zurück.

Diese Rennen sind nun aber genauso abgehakt wie der verpasste Boxenstopp in Silverstone. Im Nachhinein ist sich Räikkönen sicher, dass der Speed seines Lotus für Platz zwei gereicht hätte. "Unser Speed entsprach dem der Autos, die uns mit frischen Reifen überholten", dachte er zurück. Eine Erkenntnis bleibt aber erneut hängen: Das Qualifying ist nicht die Stärke der Schwarz-Goldenen. "Unter richtigen Bedingungen, mit richtigen Reifen kommen wir manchmal gut zurecht, aber normalerweise haben wir zu kämpfen", verriet der Finne kein Geheimnis.

Neue Reifen fühlten sich besser an

Wie sich die Situation nun entwickelt, wo Pirelli auf Kevlar anstatt Stahl in den Reifen setzt, vermag Räikkönen nicht zu beurteilen. Grundsätzlich blickt er der Änderung aber positiv entgegen. "Es mussten Änderungen vorgenommen werden. Wenn es der gleiche Reifen ist, den wir bereits in Kanada testeten, fühlte er sich sogar besser an", schilderte der WM-Dritte. Ob dieses Gefühl sich auch am Nürburgring bestätigt, ist offen, Bedenken hat der Lotus-Mann jedenfalls nicht.

Ebenfalls offen ist, ob sein Lotus auf dem Nürburgring mit dem DRD-System ausgestattet ist. Darauf hat der Finne selbst noch keine Antwort, grundsätzlich bringe das System durch die Charakteristik des Nürburgrings nicht die ganz großen Vorteile. "Wir waren im Training in Silverstone zufrieden damit, aber im Rennen funktionierte es nicht ganz wie erwartet", sagte Räikkönen.

Keine Schützenhilfe von Mercedes

Alleine dieser Zusatz wird Lotus nicht dorthin bringen, wo sie zu Beginn der Saison bereits waren. Das Rezept, um an alte Leistungen anzuknüpfen, sei bereits gefunden. Beide Autos ins Ziel bringen und keine Fehler wie in Silverstone machen. "Aber es ist immer einfach, das zu sagen, aber sicherlich nicht einfach, es auch zu machen", hoffte der Finne dennoch auch Besserung.

Die ist auch dringend erforderlich, geht es nach dem WM-Dritten. Sebastian Vettel habe mit Red Bull ein starkes Paket und sei mittlerweile in der Gesamtwertung schon weit weg. Eine zunächst geglaubte Schützenhilfe von Mercedes, könnte nach Meinung Räikkönens nun auch nach hinten losgehen. Theoretisch nehmen starke Silberpfeile der Konkurrenz von Red Bull zwar Punkte weg, Gleiches gilt aber für das eigene Lager. "An einem bestimmten Punkt werden sie auch uns überholen, dann ist es keine Hilfe mehr. Wir müssen uns einfach selbst verbessern."