"Der misstrauische Geist beschwört seine eigenen Dämonen." Aktuellster Twitter-Eintrag von Fernando Alonso. Dass der Ferrari-Star ein Anhänger japanischer Samurai-Weisheiten ist, dürfte inzwischen kein Geheimnis mehr sein. Nicht immer wird klar, was genau Alonso mit diesen Botschaften bezwecken oder ausdrücken will. Das war auch ihm selbst bewusst. "Vielleicht", meinte Alonso gegenüber der dpa. "Aber es ist auch unmöglich, etwas im Internet zu posten und zu denken, dass es jeder versteht. 50 Prozent können es nachvollziehen, 50 Prozent nicht."

Nicht selten werden Alonsos Twitter-Ergüsse als Psychospielchen im Titelkampf angesehen. So direkt wollte er seine Absichten nicht zugeben, vor allem gehe es in dieser Angelegenheit um eigene Motivation. "Ich motiviere mich zuerst mal selbst", so Alonso. "Wenn ich etwas poste, lese ich es. Das motiviert mich. Und ich möchte es mit anderen teilen, was ich lese und fühle in diesem Moment."

Alonso liest eine Menge über die asiatische Kultur und ist vom fernöstlichen Lebensstil und der Philosophie dahinter offenbar angetan. Alonso: "Ich habe mich etwas eingehender damit beschäftigt und eine interessante Lebensphilosophie entdeckt. Nicht nur für das Rennfahren, sondern vor allem für das tägliche Leben. Wir können als Gesellschaft viel lernen von der Samurai-Kultur. Manchmal vergessen wir, was die wirklichen Probleme sind."