Nico Rosberg gewann den Großen Preis von Großbritannien. Es ist der zweite Saisonsieg für den Mercedes-Piloten, 35 Jahre nachdem sein Vater Keke in Silverstone gewann. "Das ist ein fantastisches Gefühl, denn unser Werk ist hier ganz in der Nähe. Das Team hat einen fantastischen Job gemacht und daher widme ich diesen Sieg den Leuten im Werk."

Auf den Plätzen zwei und drei landeten Mark Webber und Fernando Alonso. "Ich hatte heute eine gute Strategie. Mit ein paar Runden mehr, hätte ich vielleicht Nico geschnappt, aber er war sehr schnell unterwegs und somit bin ich happy mit P2. Es ist mein letztes Rennen hier, danke an die Fans", sagte Webber. Alonso erklärte: "Insgesamt war es ein glückliches Rennen für uns. Aber ich habe gemischte Gefühle. Ich bin froh über die Punkte und dass wir den Abstand in der WM verkürzt haben, aber unsere Pace im Auto ist immer noch nicht gut genug."

Die Top-5 komplettierten Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen. Der Mercedes-Pilot schnappte sich Kimi Räikkönen eine Runde vor Schluss. Der Finne hatte sich schon zuvor über Funk beklagt, dass ihn sein Team vor dem Safetycar nicht hereingeholt hatte. "Wie zum Teufel konnten wir das Licht übersehen", klagte Räikkönen. Sein Renningenieur: "Keine Ahnung, aber jetzt ist es zu spät für den Stopp."

In Runde 42 blieb Sebastian Vettel auf dem Weg zu seinem vierten Saisonsieg stehen. Laut ersten Informationen handelte es sich um einen Getriebeschaden. "Es kam sehr plötzlich. Es war alles in Ordnung als sich plötzlich der fünfte Gang verabschiedete - und wenn einer sich verabschiedet, sind gleich die anderen auch weg", verriet der Deutsche. Das Safetycar kam zum zweiten Mal heraus. In Runde 16 kam das Safetycar zum ersten Mal heraus und neutralisierte den Vorsprung von Vettel. Er und Rosberg auf P2 hatten nahezu 15 Sekunden Vorsprung auf den Rest des Feldes.

Vettel schied in Führung liegend aus, Foto: Red Bull
Vettel schied in Führung liegend aus, Foto: Red Bull

Als Ursache für die Reifenschäden nahmen die Teams Schnitte in den Hinterreifen an, die durch die Kerbs in den Kurven 4 und 5 verursacht wurden. Den Piloten wurde daher über Funk mitgeteilt, in den Kurvenscheitelpunkten auf die Kerbs zu achten. "Aufgrund meiner Erfahrung glaube ich, dass es sich um eine Überforderung der inneren Schulter aufgrund der hohen Fliehkräfte in Silverstone handelte", meinte Alexander Wurz.

Der Start: Hamilton gewann den Start, Vettel schnappte wie gestern erhofft einen Mercedes - und zwar Nico Rosberg. Felipe Massa war der Gewinner des Starts. Der Ferrari-Pilot fuhr von Rang 11 auf 5 nach vorne. In der ersten Kurve kam es zu einer Berührung zwischen Mark Webber und Romain Grosjean, bei dem sich der Red Bull-Pilot den Frontflügel beschädigte und auf Position 15 zurückfiel. Über Funk klagte der Australier: "Was verdammt noch mal, ist beim Start passiert?" Sein Renningenieur versuchte ihn zu beruhigen: "Lass uns einfach ab jetzt das Beste machen."

Die Zwischenfälle: Bitterer Moment für Hamilton. In Runde 8 explodierte links hinten der Reifen. Der Reifenschaden ähnelte dem von Sergio Pérez im Freien Training. Zwei Runden später folgte der nächste Reifenschaden. Auf Platz vier liegend erwischte es Felipe Massa, der von der Piste flog. Beide Piloten konnten sich auf der Felge fahrend an die Box retten, doch ihr Rennen war gelaufen. In Runde 15 explodierte der nächste Reifen - dieses Mal am Toro Rosso von Jean-Eric Vergne. Folge dessen kam das Safetycar auf die Strecke. In Runde 37 kam das endgültige Aus für Vergne. Der vierte Reifenschaden folgte kurz vor Rennende bei Sergio Pérez.

Die weiteren Deutschen: Adrian Sutil verbesserte sich am Start um zwei Plätze, auch Nico Hülkenberg kam auf Rang 12 nach vorne. Nach der ersten Boxenstopp- und der Safetycar-Phase lag Sutil auf Platz drei hinter Vettel und Rosberg, Hülkenberg auf P12. In Runde 26 meldete Sauber einen ‚slow puncture‘ bei Hülkenberg, der daraufhin die Box ansteuerte. In Runde 36 kam es zu einer leichten Berührung zwischen dem Deutschen und di Resta. Am Ende belegte Sutil Platz sieben, Hülkenberg holte als Zehnter noch einen Punkt.

Die Analyse: Der Große Preis von Großbritannien wurde von der Reifenproblematik überschattet. Vier explodierende Hinterreifen in einem Rennen sind einfach zu viel und werden definitiv wieder eine Sicherheitsdiskussion lostreten.