Seit Mercedes Paddy Lowe unter Vertrag genommen hat, wird darüber spekuliert, wann der Ex-McLaren-Technikdirektor Ross Brawn im Team ersetzt. Beim Heimrennen in Silverstone tauchte Lowe erstmals im Paddock als offizielles Teammitglied auf, was die Gerüchte erneut anheizte. "Es wird den Tag geben, an dem ich feststelle, dass ich dem Team weniger geben kann, weil die Gruppe weiter wächst. Paddy Lowe hat jetzt seine Arbeit früher als erwartet begonnen, er muss sich erst einarbeiten, aber er wird viel Verantwortung tragen, und womöglich ändert sich meine Rolle dann", erklärte Brawn.

Aktuell hat Lowe lediglich eine Beobachter- und Beraterfunktion. "Wir haben zwar nicht erwartet, dass Paddy so früh ins Team stößt, aber das ist nur gut für uns. Er kann Zeit mit dem Team verbringen, sich mit den Arbeitsprozessen vertraut machen und seine Erfahrungen einbringen. Es ist eine Hilfe, dass er an Bord ist", sagte Brawn. Angesprochen auf die exakte Aufgabenaufteilung meinte er: "Paddy macht eine Hälfte, ich die andere - aber ich mache die bessere (lacht)." Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bestreitet einen Rücktritt von Ross Brawn in naher Zukunft.

"Es gibt keinen Übergang von Ross zu Paddy, zumindest jetzt nicht. Ross ist der Boss und er entscheidet, wann es einen Wechsel geben wird. Aber das besprechen wir zu einem späteren Zeitpunkt, momentan ist es nicht auf unserer Agenda", betonte Wolff. Ganz oben auf der Agenda stehen hingegen die Reifen. "Wir sind einen Schritt zurückgegangen und haben andere Herangehensweisen ausprobiert. Das hat einige Zeit in Anspruch genommen. Für hier haben wir einige Modifikationen am Auto vorgenommen, aber erst im Rennen werden wir sehen wie sich diese auswirken. Das kann man vorher nicht sagen", verriet Brawn.