Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München gegen Bernie Ecclestone laufen im Zuge der Affäre um den Banker Gerhard Gribkowsky weiter auf Hochtouren - Ausgang offen. Anstalten, von seinem Posten als Chef der Formel 1 zurückzutreten macht der Brite trotz der Kontroverse aber keine... und auch sein Alter, mittlerweile stolze 82 Jahre, sieht er offenbar nicht als Grund für einen baldigen Rückzug. Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist das ganz recht. Er schätzt seinen Landsmann über die Maßen und machte am Rande des Großbritannien Grand Prix in Silverstone daraus auch keinen Hehl.

"Unabhängig von der Situation finde ich es absolut richtig, dass er weitermacht. Es gibt keinen Besseren für diese Rolle als Bernie", zollte Horner dem F1-Zampano Respekt. Etwas süffisant konstatierte der 39-Jährige allerdings auch: "Von uns kann sowieso niemand komplett überblicken, was zu seiner Rolle überhaupt alles gehört." Fest stehe aber, dass es die Königsklasse ohne Ecclestone in ihrer Form sicher nicht gäbe. "Die Deals, die er immer noch einfädelt, sind herausragend - genauso wie die Tatsache, dass er die Formel 1 immer wieder in neue Länder bringt. Er macht das alles mit großer Leidenschaft und einer Menge Enthusiasmus."

Dementsprechend fand Horner: "Es ist in unserem Interesse, dass Bernie diesen Job möglichst lange weitermacht, denn nach ihm wird es unserem Sport wohl schlechter gehen." Die F1 sei nur wegen des kleinen Mannes mit dem weißen Hemd und der runden Brille zu dem geworden, was sie heute sei. "Ohne ihn wären wir in großen Schwierigkeiten", war sich der Red-Bull-Boss sicher.