Neue Hinterradaufhängung, vielleicht eine modifizierte? Davon wollte Sebastian Vettel nichts wissen. Neue Teile seien zwar für Silverstone an seinem RB9, wo Red Bull diese versteckt hat, wurde aber nicht verraten. "Das ist nichts, was man auf den ersten Blick sieht, aber in diesem Jahr geht es generell mehr ins Detail", erklärte Vettel. Wenig überraschend wünscht er sich, dass sein Bolide mit den neuen Teilen nun schneller ist - die Vorzeichen stehen gut. "Es sieht aus, als würden sie Sinn machen." Eine Zeit von 1:32.680 Minuten - und damit der dritte Rang - spricht dafür.

Die gute Zeit wurde auch vom Gefühl im Auto bestätigt, denn der dreifache Weltmeister war zufrieden mit dem regenverkürzten Freitag. "Es war sehr wichtig, am Nachmittag noch einige Runden im Trockenen zu fahren, denn wir erwarten, dass das Rennen auch trocken wird", erklärte der Deutsche. Der Freitag sei ein Kompromiss zwischen Renn- und Qualifying-Vorbereitung gewesen und beides hätte gut funktioniert. "Natürlich müssen wir noch einen Schritt nach vorne machen, aber die Basis ist in jedem Fall gut."

Eine wichtige Erkenntnis der Longruns war für Vettel auf jeden Fall, dass die Reifen nicht den enormen Reifenabbau zeigten, der im Vorfeld befürchtet wurde. Entwarung gab es vom Weltmeister aber noch lange nicht. "Silverstone ist eine Herausforderung und wirklich hart für die Reifen - besonders wenn es so kalt wie heute ist", schilderte Vettel. Am Sonntag sollen die Temperaturen allerdings steigen, daher erwartet Vettel weniger Graining-Probleme.

Fraglich, ob darauf auch Mercedes hofft, die mit Nico Rosberg am Nachmittag die Bestzeit setzten. Sie hat Vettel - zumindest für den Samstag - fest auf der Rechnung. "Mercedes sieht auf eine Runde schnell aus, aber das ist wahrscheinlich auch keine Überraschung", schmunzelte der Weltmeister.

Sebastian Vettel hat den Sieg im Visier, Foto: Sutton
Sebastian Vettel hat den Sieg im Visier, Foto: Sutton

Eine Überraschung will Vettel an diesem Wochenende aber selbst erreichen, denn sein letzter Europa-Erfolg ist bereits auf das Jahr 2011 in Monza zurückdatiert. All diese Zahlen und Fakten interessieren Vettel aber nicht. "Das ist nicht ortsabhängig. Wir schlagen unsere Zelte auf und versuchen, unser Bestes zu geben. Diese Strecke macht mir Spaß und wenn das Auto passt, umso mehr."

Allerdings gestand der Red-Bull-Pilot ein, dass der Spaß im Qualifying am größten sei, wenn man alles aus dem Auto quetschen könne, ohne auf die Reifen zu achten. "Man muss sich das Rennen einteilen und mit den Reifen haushalten, aber wenn das Auto stimmt, hat man auch im Rennen seinen Spaß", dementierte er, dass nach dem Samstag der Spaß in der Formel 1 vorbei sei.