Der Regen hatte bis zum zweiten Training in Silverstone aufgehört und die Strecke trocknete im Verlauf der Session auf. Somit bekamen die Fans an der Strecke und vor den TV-Bildschirmen endlich Fahrzeuge zu sehen. Die Teams versuchten die in der ersten Session verloren gegangene Zeit gut zu machen.

Die Reifen: Pirelli hatte erneut den Prototypen-Reifen im Gepäck. Erstmals kam der Reifen, der härter als die härteste Reifenmischung ist, bereits am Freitag in Barcelona zum Einsatz. In Silverstone stehen den Piloten zwei Sätze des Prototyps zur Verfügung. "Wir haben heute leider wieder nur wenige Runden mit dem Reifen gesehen. Das macht die Sache nicht einfacher. Ich bin mir nicht sicher, ob wir den Reifen dieses Jahr wiedersehen werden", sagte Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery.

Die Technik: Lotus hat am Freitag wieder mit dem passiven Doppel-DRS experimentiert. Ob das System auch das restliche Wochenende zum Einsatz kommt, lässt Allison offen. Laut Alexander Wurz hatte Mercedes ein thermisches Problem an der Hinterachse, das die Ingenieure mit spezieller Kühlung beziehungsweise anderer Anströmung in den Griff bekommen haben. Allerdings klagte Lewis Hamilton über Funk erneut über abbauende Hinterreifen.

Die Zwischenfälle: Felipe Massa verlor Ausgang Stowe-Kurve die Kontrolle, drehte sich von der Strecke und knallte heftig gegen die Streckenbegrenzung - damit war für den Ferrari-Piloten das Training zu Ende. Insgesamt kam Massa in beiden Sessions nur auf 13 Runden.

Die Positionen: Nico Rosberg markierte in 1:32.248 Minuten die schnellste Zeit im zweiten Freien Training, dahinter folgten die beiden Red Bulls von Mark Webber und Sebastian Vettel. Die Top-5 komplettierten Paul di Resta und Lewis Hamilton. Fernando Alonso und Kimi Räikkönen fanden sich im Klassement auf den Rängen 10 und 13 wieder. Stark präsentierten sich beide Toro Rosso-Piloten. Ricciardo und Vergne, die sich für das zweite Red Bull-Cockpit bewerben, landeten auf den Plätzen 6 und 7.

Die Analyse: Im Vorjahr galt Red Bull im Vorfeld als klarer Favorit auf den Sieg in Silverstone. Dieses Jahr muss man auch mit Ferrari und Lotus rechnen, wobei Letztere auf höhere Streckentemperaturen hoffen müssen. Auch Mercedes - sollte das Team sein Reifenproblem in den Griff bekommen haben - könnte vorne mitmischen. Wenn das der Fall ist, wird das der Konkurrenz, die Mercedes einen Vorteilsgewinn durch den geheimen Reifentest vorwirft, bitter aufstoßen.