Mercedes hat Reifen-Test-Gate nach dem FIA-Tribunal und dem Ausschluss von den Young Driver Tests hinter sich gelassen. Doch in Silverstone poppte das Thema noch einmal auf, wobei sich die meisten Piloten von ihrer diplomatischen Seite zeigten. "Von außen betrachtet, wirkt die Strafe etwas milde, aber das ist nicht meine Baustelle", meinte Nico Hülkenberg. Laut dem Sauber-Piloten macht es allerdings schon einen Unterschied, ob ein Nachwuchs- oder ein Stammpilot testet.

"Bei so einem Test werden neue Teile getestet und mit den Ergebnissen aus dem Windkanal verglichen. Es ist definitiv von Vorteil, wenn ein erfahrener Pilot hinter dem Steuer sitzt", erklärte der Sauber-Pilot. Auch Romain Grosjean würde liebend gern mit einem der beiden Mercedes-Piloten tauschen. "Es ist schwierig zu beziffern, was der Test Mercedes gebracht hat. Aber ich würde es sofort machen, wenn ich drei Tage testen könnte", erklärte der Lotus-Pilot. Red Bull war eines jener Teams, die gegen Mercedes Protest einlegten. Sebastian Vettel hatte vor dem Tribunal lautstark eine Strafe gefordert, wenn er sich in punkto Strafausmaß auch bedeckt hielt.

Nach dem Urteil gab er sich ebenfalls diplomatisch: "Den einen gefällt das Urteil, den anderen nicht. Wir haben jetzt ein Ergebnis und das muss man akzeptieren. Ob wir damit glücklich sind oder nicht, ist eine andere Frage", sagte der Deutsche. Für seinen Landsmann Adrian Sutil hat vor allem die FIA Fehler begangen. Seiner Meinung nach hätte die FIA schon viel früher härter durchgreifen müssen.

"Es gibt immer wieder Tests, wenn auch in Form von Promotion- oder Filmtagen. Promotion ohne Zuschauer und ohne Kameras? Was ist denn das für ein Blödsinn? Das ist alles nicht mehr glaubwürdig", kritisierte Sutil. Dass die FIA nun gehandelt hat, findet er gut, dennoch sieht er für die Zukunft weitere Probleme. "Es gibt zu viele Regeln, da blickt keiner mehr durch. Nach jedem Vorfall gibt es neue Regeln, um diesen Vorfall zu kontrollieren, aber diesen Vorfall wird es nie wieder genauso geben. Die FIA dreht sich im Kreis und reagiert nur, die FIA muss aber einen Schritt voraus sein", stellte der Force India-Pilot klar.