Mark Webber nimmt am Ende der Saison seinen Hut und alle Welt rätselt: Wer wird Sebastian Vettels neuer Teamkollege für 2014? Am Rande des Großbritannien Grand Prix war der Ansturm auf die Medien-Runden mit Kimi Räikkönen diesmal besonders groß. Kein Wunder, wird der Finne doch schon seit einiger Zeit mit einem Wechsel zu Red Bull in Verbindung gebracht. Die beiden kennen sich seit einiger Zeit, wohnen in der Schweiz nicht weit voneinander entfernt und gelten als recht gute Kumpels. Vettel, der laut eigener Aussage erst am Donnerstagmorgen von Webbers Abschied erfuhr, wollte sich natürlich nicht allzu viel in der Causa Kimi entlocken lassen.

"Ich kenne seine Situation bei Lotus nicht", so Vettel. "Ich entscheide auch nicht, ob er zum Team kommt oder nicht." Gleichzeitig würde sich Vettel aber auch nicht darüber beschweren, wenn er ein gewisses Mitspracherecht bei der Suche nach dem Webber-Nachfolger hätte. "Ich erwarte nicht, dass man mich miteinbezieht", sagte er zwar, fügte aber hinzu: "Aber es wäre schön, miteinbezogen zu werden." Sollte Räikkönen tatsächlich Lotus in Richtung Red Bull verlassen, stellt sich die Frage, ob die beiden dann immer noch so gut miteinander zurecht kommen - schließlich ist Vettel der Platzhirsch bei Red Bull und Räikkönen niemand, der sich gern etwas vorschreiben lässt.

Diese Angelegenheit sei laut Vettel aber sowieso nicht ausschlaggebend. "Es ist immer schwierig zu wissen, wie sich eine Beziehung entwickelt", sagte der amtierende Weltmeister. "Es ist aber auch gar nicht so wichtig, wer dein Teamkollege ist. Wenn du gewinnen willst, musst du die anderen besiegen - ob im eigenen Team oder nicht, spielt dabei keine Rolle." Vettel glaubte, dass Red Bull in den kommenden Monaten bekanntgeben wird, wer künftig für das Team ins Cockpit steigt. Das Team selbst hatte ebenfalls erklärt, dass man den neuen Fahrer zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr präsentieren wird.

Sollte nicht Räikkönen den Job bekommen, werden beiden Red-Bull-Junioren Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne gute Chancen eingeräumt. Traditionell kämpfen Toro Rossos Piloten jedes Jahr aufs Neue um das Cockpit beim großen Bruder, also Red Bull, doch zum kommenden Jahr wird der Platz nun auch tatsächlich frei.

"Es ist Sinn der Sache, dass man ein Junior-Team hat und den Fahrern die Möglichkeit gibt, sich über die verschiedenen Serien hinweg zu entwickeln", so Vettel, selbst einst Toro-Rosso-Fahrer. "Mit Toro Rosso gibt es ein zweites Team, um den Fahrern die Chance zur Einführung auf die Formel 1 zu geben, was darauf abzielt, mal im großen Team zu fahren. Ob das diesmal zwingend der Fall sein muss oder nicht, liegt nicht in meiner Hand. Es wäre sicherlich sinnvoll. Aber genauso sinnvoll ist es, die beste Entscheidung zu treffen, was die Fahrerwahl angeht."