Mark Webber verlässt die Formel 1, Honda kehrt zurück - wenn auch erst 2015. In der übernächsten Saison arbeitet wieder ein Honda-Motor im McLaren-Chassis, gemeinsam will man an die glorreiche Vergangenheit anknüpfen. Die Rückkehr der Japaner, die die Formel 1 im Jahr 2008 in Folge der Finanzkrise hatten, wird im Fahrerlager äußerst positiv aufgenommen. "Das ist eine tolle Nachricht", sagte Ferrari-Konkurrent Fernando Alonso. "Es ist immer positiv, wenn Hersteller in der Formel 1 vertreten sind." Auch das Red-Bull-Lager freut sich über das Honda-Comeback, wenn der Autobauer den Mercedes-Motor im Chrompfeil ablösen wird. "Es zeigt, dass die Formel 1 sehr bedeutend für Autohersteller ist", meinte Christian Horner. Im eigenen Team habe man sehen können, wie groß der Zugewinn von Infiniti - der Luxus-Marke von Nissan - sei, so der Teamchef.

Es gibt bei all der Lobhudelei aber auch Stimmen, die die Rückkehr der Japaner und Hersteller-Engagements im Allgemeinen kritisch betrachten. "Ich finde es gut, wenn sich Hersteller engagieren, doch das ist mit größter Vorsicht zu genießen", erklärte Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner. "Nüchtern betrachtet muss man sagen, dass bei Herstellern immer ein großes Fragezeichen mitschwingt, wann sie sich wieder aus der F1 verabschieden. Lobeshymnen auf die Rückkehr eines Herstellers sind hier fehl am Platze." Alain Prost, heutzutage als Botschafter für Renault unterwegs, blickte optimistisch in die Zukunft: "Für Honda ist es gut, aber es ist auch positiv für das Image der Formel 1."

Jenson Button, ehemaliger Grand-Prix-Sieger mit Honda in der F1, ist sicher, dass der Wechsel zu den Japanern Früchte tragen wird. "Ich denke, dass dies gut für das Team und McLarens Zukunft ist", so der McLaren-Pilot. "Aber es ist auch gut für den Sport. Es bedeutet, dass wir vier Motorenhersteller in der Formel 1 haben werden und ich denke, dass das den Weg für weitere Autohersteller ebnen wird." Was beim Honda-Jubel untergeht: Aktuell sind ebenfalls vier Motorenlieferanten in der Königsklasse des Motorsports vertreten, Cosworth wird aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keinen Turbo-Motor für die kommende Ära bauen.