Bernie Ecclestone stellt einer Traditionsrennstrecke wieder einmal die Rute ins Fenster. Wie der Brite gegenüber der Zeitschrift Panorama erklärte, könnte der Italien GP in Monza bald der Vergangenheit angehören. "Es ist möglich, dass Europa ein paar Rennen zugunsten wachsender Märkte verlieren wird", sagte der Zampano.

"Wenn wir Monza verlassen - und ich sage 'wenn', weil noch keine Entscheidung getroffen wurde -, wäre es rein aus wirtschaftlichen Gründen." Natürlich könnten die Organisation und die Qualität am Autodromo Nazionale besser sein, so Ecclestone, doch das sei nicht der entscheidende Punkt.

Der Große Preis von Italien wird bereits seit 1950 in Monza ausgetragen und fand abgesehen von 1980, als das Rennen in Imola gefahren wurde, immer im Königlichen Park statt. Mit Russland, New Jersey und Thailand stehen jedoch weitere Austragungsorte für die nähere bis mittlere Zukunft in den Startlöchern, sodass mit einem weiteren Rückzug der Formel 1 aus Europa zu rechnen ist.

Der frühere Weltmeister Damon Hill sieht die Entwicklungen mit großer Sorge und warnt Ecclestone davor, Traditionsrennen aus dem Kalender zu verbannen. "Ohne europäischen Enthusiasmus, wenn man den Sport nach China, Indien oder die USA verlagert, wird er binnen Minuten sterben", so Hill, der anfügte: "Aber ich denke nicht, dass Bernie am Sport interessiert ist. Er ist nur am Gewinn interessiert, den er abwirft."