Silverstone zählt immer noch zu den schnellsten Strecken im Formel-1-Rennkalender. Die Fahrer lieben den britischen Traditionskurs. In den vielen Jahren, in denen der Große Preis von Großbritannien auf dem ehemaligen Militärflughafen ausgetragen wurde, hat sich das Layout des Silverstone Circuits mehrfach geändert. Doch der typische Charakter der Rennstrecke mit zahlreichen langen Geraden und schnellen Kurven blieb erhalten.

Auch die letzte Änderung aus dem Vorjahr - es wurde ein langsamerer Streckenabschnitt eingefügt - änderte nichts daran, dass Silverstone weiterhin zu den schnellsten Strecken im Rennkalender zählt. Der Vollgasanteil beträgt 65 Prozent, die Durchschnittsgeschwindigkeit 215 km/h. "Die Strecke zählt zu den wenigen im Kalender verbliebenen Formel-1-Kursen alter Prägung: schnell, mit einem schönen Rhythmus und eine echte Herausforderung, wenn eine perfekte Runde gefragt ist", schwärmt Mark Webber.

Nach dem Umbau der Strecke ist allerdings die erste Kurve, die den Namen "Abbey" trägt, nicht mehr ganz so schnell wie noch zuvor. Die Piloten durchfahren sie mit rund 260 km/h und bremsen danach für die Haarnadelkurve Village hart ab. Danach folgt der neu gestaltete Abschnitt. Durch die Kurven, die durchschnittlich unter 200 km/h durchfahren werden, kommt es auf ein stabiles Heck und optimale Fahrbarkeit an. "Es ist großartig, auf dieser Strecke ein Formel-1-Auto zu fahren. Sie ist schnell und flüssig. Ich genieße die Hochgeschwindigkeitsabschnitte und auch den neueren Beginn der Runde, der es im Vergleich zum alten Layout leichter macht, zu überholen", sagt Adrian Sutil.

Als Schlüsselstelle gelten die Kurven "Maggotts" und "Becketts", zwei aufeinander folgende Kurven, die sehr schnell und fast mit Vollgas durchfahren werden. "Diese Kurven sind legendär", betont Romain Grosjean. In diesem Sektor wirken auf die Fahrer Beschleunigungskräfte von bis zu 4G. Wer sein Fahrzeug hier perfekt abgestimmt hat, sollte von einer guten Rundenzeit nicht weit entfernt liegen. Am Kurvenausgang sollte man viel Schwung für die folgende 'Hangar Straight' mitnehmen - sie ist mit 875 Metern die längste der insgesamt vier Geraden.

Die Boliden erreichen auf der Geraden Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 310 km/h. Danach folgt "Copse Corner" - die schnellste Biegung des gesamten Kurses. Die Fahrer erreichen auf der ehemaligen Boxengeraden rund 300 km/h. Danach bremsen sie ihr Fahrzeug kurz, aber heftig ab und schalten vom siebten in den sechsten Gang. Beim Durchfahren der "Copse" wirken kurzzeitig 3,5G auf die Piloten, denn der Einlenkpunkt liegt hier sehr weit hinten. Obwohl dieser Rechtsknick verhältnismäßig eng ist, wird er mit rund 260 km/h durchfahren.

"Silverstone ist einer dieser Klassiker, bei denen du ein Lächeln im Gesicht hast, wenn du an manche Kurven denkst. Ich beschreibe Silverstone immer als Old-School-Kurs, weil er so eng ist und du in den schnellen Abschnitten wirklich hingebungsvoll und mutig sein musst", erklärt Nico Hülkenberg. Abgesehen von der Strecke birgt auch das typisch, britische Wetter eine Herausforderung für Team und Fahrer. "Die Streckenverhältnisse ändern sich sehr schnell, was es knifflig macht, das Auto abzustimmen. Aber das Wetter ist einfach ein Teil, der zum Spaß dazugehört, wenn man in England fährt", meint Kimi Räikkönen.