17:13 Uhr - Da unser Ticker soeben die Grenze von 25.000 getippten Zeichen überschritten hat, haben wir den Tag für euch nochmal etwas kompakter zusammengefasst. Hier die wichtigsten Antworten zum FIA-Tribunal in Paris.

17:07 Uhr - Es gilt also, eine ganze Menge aufzuarbeiten. Die Richter stellen sich auf eine lange Nacht ein. "Wir werden uns den Abend und die Nacht mit den Akten beschäftigen", sagt Richter Glasgow. Ob wohl morgen eine Entscheidung fällt? Kein Geheimnis, dass die Mühlen der FIA manchmal langsam mahlen...

16:56 Uhr - Pirelli fasst sich bei seinem Schluss-Plädoyer kurz. Zusammengefasst: Es kann nur einen Freispruch für den Reifenlieferanten geben. Man habe sich nichts zu Schulden kommen lassen.

16:51 Uhr - Frage an euch, liebe Leser: Welche Strafe fändet ihr für Mercedes angemessen, sollte das Team wirklich verurteilt werden?

16:50 Uhr - Mercedes-Vertreter Harris hofft im Falle einer Verurteilung auf eine milde Strafe. So könne Mercedes von den Young Driver Days diesen Juli in Silverstone ausgeschlossen werden. Bei diesem Test könne man mehr über das Auto lernen als bei einem Reifen-Test.

16:48 Uhr - Richter Glasgow verkündet jetzt im Gerichtssaal, dass das Gericht erst am Freitag eine Entscheidung treffen kann. Waren auch 'ne Menge Argumente heute...

16:45 Uhr - Harris rudert in der ganzen Testverbot-Sache offenbar etwas zurück und entschuldigt sich für den Fall, dass Mercedes die Regeln gebrochen haben sollte. Das sei nie im Sinne der Silberpfeile gewesen und man habe überhaupt nichts vertuschen wollen. Harris: "Wir wollen darauf hinweisen, dass wir im Sinne der Sicherheit gehandelt haben."

16:39 Uhr - Mercedes-Anwalt Harris zieht sich kurz zur Beratung mit seiner Kollegin zurück. Harris dann zu Richter Glasgow: "Sollte das Gericht der Meinung sein, wir hätten Artikel 22.4 verletzt, dann wollen wir klarstellen, dass Mercedes alles getan hat, an kompetenter Stelle sicherzustellen, ob dieser Test möglich ist. Wenn Charlie Whiting uns abgesagt hätte, wären wir logischerweise nicht gefahren." Artikel 22.4 kurz erklärt: Testfahrten sind unter der Saison verboten.

16:34 Uhr - Es gab vorhin die Diskussion, welche Erlaubnis Whiting denn nun Mercedes genau gegeben habe. Die FIA argumentierte, dass es sich bei der Mercedes-Frage, den Test mit einem 2013er-Auto durchzuführen, lediglich um eine Einschätzung gehandelt habe. Laut Harris hätten die Fragen an die FIA aber konkret auf einen Umstand abgezielt: "Dürfen wir den Test durchführen?" Mercedes habe nie von Whiting erwartet, das Reglement zu umgehen.

16:32 Uhr - Gleichfalls warf Harris den anderen Teams, die sich beschwert hatten, vor, selbst die Gelegenheit eines Reifen-Tests nicht genutzt zu haben. Alle Teams hätten am 2. Juni eine Einladung erhalten. Mercedes-Anwalt Harris: "Wenn sich Teams jetzt beschweren, dass sie benachteiligt worden sind, dann frage ich mich, warum sie bis jetzt die angebotenen Tests nicht wahrgenommen haben."

Mercedes ist sich keiner Schuld bewusst, Foto: Sutton
Mercedes ist sich keiner Schuld bewusst, Foto: Sutton

16:21 Uhr - Jetzt hat wieder Mercedes-Anwalt Harris das Wort. Den FIA-Einwand, dass Mercedes Informationen gesammelt habe, wollte er nicht gelten lassen. Bei jedem Test würden Informationen generiert, also hätte die FIA auch den Ferrari- und Lotus-Test niemals hätte erlauben können. Deshalb akzeptierte Mercedes den Vorwurf, sich einen unfairen Vorteil verschafft zu haben, nicht.

16:12 Uhr - Für Whiting wird die Luft anscheinend immer dünner. FIA-Anwalt Howard sagt, dass der zwar an Rennwochenenden häufig um Rat gefragt wird, wenn eine gewisse Dringlichkeit besteht. Dies sei aber nicht bindend und jedes Team könne dagegen vorgehen. Whiting - wie Howard schon eingehend erwähnt hatte - entscheide nicht über solch formale Angelegenheiten wie einen Reifen-Test.

16:02 Uhr - Das Mercedes-Argument, Ferrari habe mit einem Auto getestet, das der aktuellen Generation sehr ähnlich sei, wollte Howard auch nicht gelten lassen. Ferrari habe sich schließlich an die Vorgabe gehalten, ein mindestens zwei Jahre altes Auto einzusetzen. Welche Daten bei diesem Test gewonnen worden seien, sei eine Angelegenheit für sich. Howard über den Mercedes-Test: "Fakt ist: Wertvolle Daten wurden produziert, aber sie wurden niemandem zur Verfügung gestellt."

Sind die Reifen sicher genug?, Foto: Sutton
Sind die Reifen sicher genug?, Foto: Sutton

15:52 Uhr - Howard legt auch gegen Mercedes nach. Das Team habe sich mit der Aussage, einen dreitätigen Test durchgeführt zu haben, selbst belastet. Brawns Aussage, dass Mercedes nur im Pirelli-Auftrag gehandelt habe, beweise, dass Mercedes mit dem gesamten Team eben diesen Test absolviert habe. Howard: "Jeder, der drei Tage lang außerplanmäßig ein Auto bewegt, hat offensichtlich einen Vorteil dadurch."

15:49 Uhr - FIA-Anwalt Howard widerspricht der Argumentation von Pirelli in Bezug das Reglement: "Regel 4.1. verlangt von Pirelli, Reifen für 20 Testtage bereitzustellen. Regel 4.2. gibt Pirelli die Freiheit, eigene Reifentestfahrten durchzuführen. Sie müssen aber trotzdem sicherstellen, dass diese Testfahrten das Sportgesetz respektieren." Auch Pirelli habe sich dem Sportgesetz zu unterwerfen.

15:42 Uhr - Die FIA gibt soeben via Twitter bekannt, dass sie heute keine Entscheidung in der Test-Gate-Affäre treffen wird!

15:36 Uhr - Außerdem wehrt sich Pirelli gegen den Vorwurf, dass nicht alle Teams die Gelegenheit bekommen hätten, einen Reifen-Test zu absolvieren. Dumas: "Wir haben alle Teams nach dem Mercedes-Test eingeladen und 16 mögliche Termine vorgeschlagen. Es ist klar, dass wir nicht alle Teams zu diesem Test einladen können, weil das zu keinem Ergebnis führen würde."

15:33 Uhr - Jetzt wird es wieder konkret. Pirelli-Anwalt Dumas bestätigt die Mercedes-Aussage, zunächst ein Auto von 2011 für den Test angeboten zu haben. Es habe sich aber herausgestellt, dass der Bolide nicht einsatzfähig war (siehe 12:08 Uhr). Pirelli habe der FIA auch erklärt, dass der Einsatz eines alten Autos nicht repräsentativ sei. Angeblich habe Mercedes die Test-Zusage von der FIA bekommen.

15:29 Uhr - In dieser Sache geht es um einen grundsätzlichen Widerspruch: Auf der einen Seite soll Pirelli Tests durchführen, um das Produkt zu verbessern. Auf der anderen Seite seien Tests wegen des Sportlichen Reglements aber verboten. Gut möglich, dass es hier bald Anpassungen geben wird. Ein paar Teams wären schließlich ganz froh über die Wiedereinfuhr der Testfahrten unter der Saison...

15:21 Uhr - Pirelli bezieht sich auf den Artikel 4.2 des Vertrages zwischen der FIA und Pirelli, in dem nur steht, dass alle Teams gleiche Reifentest-Möglichkeiten haben sollen und die FIA vorher einwilligen muss. Wie genau ein solcher Reifen-Test auszusehen hat, sei nicht vorgeschrieben. Am ersten Tag des Tests habe sich Pirelli dies von der FIA bestätigen lassen.

15:11 Uhr - Ganz klar: Pirelli versteht nicht, warum sie überhaupt in Paris erscheinen müssen. Der Reifenhersteller lehnt die Einmischung in den Fall seitens der FIA ab. Es sei höchstens möglich, die Vertragsinhalte zwischen der FIA und Pirelli direkt aufzugreifen, dies müsse aber vor einem französischen Zivilgericht in erster Instanz geschehen. Einen möglichen Vorwurf, dass Pirelli bestimmte Teams bevorzuge, wolle man gar nicht erst gelten lassen. Dumas: "Weil wir immer der Sieger sind."

15:02 Uhr - Dumas macht zu Beginn gleich mal klar, dass die FIA nur Lizenznehmer bestrafen kann. Pirelli sei hier allerdings lediglich eine dritte Partei. Es war eigentlich schon im Vorfeld klar, dass Pirelli keine direkte Sanktion befürchten muss. Viel interessanter ist die Frage, welche Konsequenzen die Italiener aus der ganzen Affäre ziehen werden. Der Vertrag für 2014 ist noch nicht unterschrieben...

14:51 Uhr - Und weiter geht der Spaß! Jetzt betritt Pirelli die Bühne in Person der Anwältin des Reifenherstellers, Dominique Dumas.

14:39 Uhr - Noch ist nicht abzusehen, ob Mercedes eine Strafe kassiert und falls ja, wie hoch diese ausfällt. Wir haben für euch eine Bilderserie zu den höchsten Strafen in der Geschichte der Formel 1 gebastelt. Was glaubt ihr: Reiht sich Mercedes' Test-Gate in dieser Liste ein?

14:27 Uhr - Nachdem die Verhandlungen bislang recht ausdauernd waren, kündigt Pirelli an, lediglich 30 Minuten für sein Statement zu benötigen. Was glaubt ihr, wird der Reifenhersteller gleich erzählen? Bei uns erfahrt ihr es auf jeden Fall!

14:10 Uhr - Pause in Paris! Richter Glasgow unterbricht die Verhandlung. Weiter geht es um 14:50. Dann ist Pirelli an der Reihe.

14:07 Uhr - Mercedes-Aufsichtsrats-Chef Niki Lauda wollte den Prozess verhindern, wie er im Blick verriet: "Ich habe das ganze Montreal-Wochenende versucht, den Prozess noch zu verhindern. Red Bull, das mit Ferrari gegen uns den Protest eingelegt hat, war wie Bernie Ecclestone mit einem außergerichtlichen Deal einverstanden", sagte der Österreicher. "Dazu hätte es einen Brief von Mercedes an Fia-Boss Todt gebraucht. Doch unsere Chefs Toto Wolff und Ross Brawn lehnten ihn ab! Jetzt müssen sie eben damit leben!"

13:58 Uhr - Jetzt ist wieder Mercedes-Anwalt Harris am Zug. Wusste Mercedes, mit welchen Reifen getestet wurde? Brawn: "Nein!"

13:52 Uhr - Richter Glasgow will wissen, warum Hamilton und Rosberg zum Einsatz kamen. Brawn erklärt, dass Mercedes Pirelli die Stammpiloten angeboten habe und die Italiener damit zufrieden waren. Je weniger man gegenüber einem normalen Rennwochenende ändere, desto besser, argumentiert der Brite. Zudem hätte der Einsatz eines Testfahrers aufwändige Umbauarbeiten zur Folge gehabt.

Brawn steht Rede und Antwort, Foto: Sutton
Brawn steht Rede und Antwort, Foto: Sutton

13:50 Uhr - Howard will nun wissen, ob andere Teams Pirelli bei der Behebung des Reifenproblems nicht helfen wollten, da durch eine Änderung der Pneus für einen Konkurrenten ein Vorteil entstehen hätte können. Brawn bestätigt das, räumt aber ein, dass alle Teams hinsichtlich der Delaminierungen besorgt waren. Warum hat Mercedes die Abhaltung des Tests nicht öffentlich gemacht? "Weil es ein Test von Pirelli war und die Verantwortung bei ihnen lag."

13:46 Uhr - Brawn gibt zu, dass man den Test aus Sicht der Konkurrenz als Wettbewerbsvorteil sehen könnte. Um den Sachverhalt fair beurteilen zu können, müsse man jedoch das exakte Testprogramm kennen.

13:40 Uhr - Offenbar hat Red Bull die FIA mit Informationen versorgt, die belegen sollen, was Mercedes aus dem Test gelernt hat - im Zentrum steht dabei Erfahrung über Zuverlässigkeit. Brawn betont jedoch, dass heutzutage die gefahrenen Testkilometer nicht mehr in Zusammenhang mit der Zuverlässigkeit stünden. Die Spitzenteams hätten Verfahren entwickelt, um die Standfestigkeit anderweitig zu eruieren.

13:37 Uhr - Howard betont, dass Mercedes automatisch Daten über das eigene Auto gesammelt habe, woraufhin Brawn antwortet, dass die Informationen lediglich die Funktion und Sicherheit des Wagens betrafen. Obwohl es unvermeidbar sei, auch Daten zu gewinnen, die für die Ingenieure relevant sind, sei der Lerneffekt nach fünf Saisonrennen gleich null gewesen, stellt der Teamchef klar, verrät jedoch, dass keine Teile während des Tests kaputt gingen. Howard räumt daraufhin ein, dass die Erfahrung, dass Teile 1000 Kilometer hielten, dem Team geholfen haben muss.

13:30 Uhr - Nun ist FIA-Ankläger Howard an der Reihe und befragt Brawn. Er möchte wissen, ob Mercedes im Zuge der Tests wirklich nur ein Ausrüster war. Brawn bestätigt, dass Pirelli die volle Kontrolle über den Test hatte und Mercedes auf Wunsch der Italiener ein repräsentatives Auto und repräsentative Fahrer bereitstellte. "Wir hätten aufgehört, wenn sie uns gesagt hätten, das Programm ist beendet", betonte er.

13:25 Uhr - Der Mercedes-Anwalt verliest einen Brief der Fahrergewerkschaft an Whiting, in dem Bedenken wegen der Delaminierungen geäußert werden. Damit soll bewiesen werden, dass der Test aus Sicherheitsgründen notwendig war.

13:22 Uhr - Brawn bestreitet, dass Mercedes etwas mit den gewonnen Daten anfangen konnte. "Ich weiß nicht, wie wir das hätten tun sollen. Wir wussten ja nicht, was Pirelli testet", erklärte er. Vom Ferrari-Test des Vorjahres seien dem Briten keine Daten zur Verfügung gestellt worden, wie er betonte.

Im Fokus: Charlie Whiting, Foto: Sutton
Im Fokus: Charlie Whiting, Foto: Sutton

13:14 Uhr - Harris fragt Brawn, ob er glaube, dass Charlie Whiting die Autorität habe, über einen solchen Test zu entscheiden. Brawn ganz klar: "Ja, Ist er. Charlie hat während eines Rennwochenendes oft noch viel schwerwiegendere Entscheidungen zu treffen." Whiting sei in sportlichen Fragen der Referenzpunkt und beim Reifen-Test habe es sich um Sportliches gehandelt.

13:11 Uhr - Jetzt tritt Ross Brawn aufs Parkett! Der Mercedes-Motorsportchef hatte schon im Vorfeld die Verantwortung für den Test übernommen. Viele Experten sehen den Briten als erstes Opfer bei Mercedes, sollte das Team schuldig gesprochen werden.

13:09 Uhr - Ob so der Mercedes-Plan aussieht? Harris führt wieder den Ferrari-Test ins Feld, bei dem a) mit Massa auch ein Stammfahrer an Bord saß, b) mehr als 1.000 km gefahren wurden, c) Ferrari für den Test bezahlt habe, d) Ferrari sein eigenes Programm abgespult habe, e) kein anderes Team über den Test informiert habe. Harris: "Das, was Ferrari damals sicherlich nicht getan hat, ist so Reifen zu testen wie wir es in Barcelona gemacht haben."

13:03 Uhr - Vor der Verhandlung in Paris hatte Mercedes in Sachen schwarze Helme argumentiert, dass man Rosberg und Hamilton vor Fan-Anstürmen schützen wollte. Zudem war die Strecke mit Tüchern abgehängt worden, um keinen Einblick zu gewähren. Das war einigen Teams sauer aufgestoßen: Mercedes habe den Test verheimlichen wollen. Dagegen wehrten sich die Silberpfeile aber vehement. Brawn etwa: "Es war kein geheimer, sondern ein privater Test."

12:52 Uhr - Es sei falsch gewesen, dass Rosberg und Hamilton mit schwarzen Helmen unterwegs waren, räumt Harris ein. Es sei aber kein Betreuer-Personal für die beiden Fahrer da gewesen. Der Mercedes-Anwalt jetzt: "Ferrari hatte bei seinem Test aber auch nichts zur Transparenz beigetragen. Wir haben in guter Absicht gehandelt, um Pirelli bei einem Problem zu helfen."

12:43 Uhr - Jetzt führt Harris die Sicherheits-Diskussion an: "Wir haben den Test gemacht, weil wir Sicherheitsbedenken hatten, genau wie unsere Fahrer." Das gelte auch für die FIA, wie Harris mit einem Fax beweisen will: In diesem fragte die FIA bei Pirelli an, ob es Sicherheitsbedenken für den Kanada GP geben würde. Es geht vor allem um die Delaminierung der Reifen. Bei Motorsport-Magazin.com hatte Pirelli kürzlich darauf hingewiesen, dass trotz der Delaminierung keine reelle Gefahr drohe.

12:31 Uhr - Harris bezieht sich nun auf den Ferrari-Test. Dieser sei im Prinzip auch nicht konform mit Artikel 22, schließlich seien die 2011er Autos in Barcelona nur eine halbe Sekunde langsamer gewesen als die aktuellen Boliden in diesem Jahr. Harris: "Man kann hier in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit eines 2011er und 2013er Autos praktisch keinen Unterschied feststellen." Anhörungs-Präsident Edwin Glasgow gefällt das nicht: "Schweifen Sie gerade etwa ab von den Ergebnissen, die Mercedes selbst aus diesem Test gezogen hat?" Rumms...

Wie geht das Tribunal für Mercedes aus?, Foto: Sutton
Wie geht das Tribunal für Mercedes aus?, Foto: Sutton

12:27 Uhr - Laut Mercedes-Mann Harris habe Whiting in seiner Mail an Bernard explizit darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Test nicht um den Test eines Teams gehandelt habe. Wir erinnern uns: 'Pirelli-Test', wie Ross Brawn es in Kanada immer wieder nannte... Erkenntnisse aus den Reifen-Tests habe Mercedes übrigens nicht ziehen können, da das Team nicht gewusst hätte, welche Reifen sie gerade testen. Harris: "Die bei den Tests ermittelten Ergebnisse haben für uns keinen Lerneffekt, weil wir sie nicht bestimmten Reifen zuordnen können."

12:17 Uhr -Mercedes liegt die E-Mail von Whiting an FIA-Anwalt Sebastien Barnard vor (siehe 10:57 Uhr), Harris zitiert daraus. Demnach ginge aus der Mail hervor, dass ein solcher Test, sofern er nicht von einem Team selbst durchgeführt wird, nicht regelwidrig ist. Heißt im Klartext: Da Mercedes nur 'Mietobjekt' von Pirelli war, können sie auch nicht bestraft werden.

Mercedes-Argument: Sie waren nur Ausrüster beim Pirelli-Test, Foto: Sutton
Mercedes-Argument: Sie waren nur Ausrüster beim Pirelli-Test, Foto: Sutton

12:08 Uhr - Viele fragten sich nach dem Test, warum ausgerechnet die Einsatzfahrer Rosberg und Hamilton am Steuer saßen. Rosberg selbst sagte in Kanada, dass Testfahrer Sam Bird einfach die nötige Erfahrung mit dem Auto fehle. Harris sagt nun, dass Pirelli selbst Mercedes gefragt habe, ob sie Rosberg und Hamilton ins Auto setzen würden. Mercedes habe Pirelli außerdem mittgeilt, dass das 2011er Auto nicht einsatzbereit sei, man aber das aktuelle zur Verfügung stellen könne. Harris: "Mercedes war nur Ausrüster von Pirelli."

12:05 Uhr - Harris wehrt sich gleichzeitig gegen den Vorwurf, dass Mercedes wichtiges Wissen über das aktuelle Auto gesammelt habe. Es hätte gar keine andere Möglichkeit gegeben: "Das Auto musste mit Telemetrie ausgerüstet sein, um Pirelli die benötigten Daten zu geben und eine sichere Operation unseres Autos zu ermöglichen. Lotus und Ferrari hatten bei ihren Testfahrten für Pirelli ebenfalls vollen Zugang zu den Telemetrie-Daten."

12:01 Uhr - Wie erwartet: Harris führt aus, dass der Test komplett von Pirelli organisiert worden sei: Ablauf, Planung, Programm. Schon in Kanada war aufgefallen, dass Mercedes auffällig häufig den Begriff 'Pirelli-Test' verwendete. Artikel 22 des Reglements sei nicht verletzt worden, betont der Mercedes-Anwalt.

11:47 Uhr - Weiter geht es beim Internationalen Tribunal in Paris. Nach der FIA-Anklageschrift ist nun Mercedes an der Reihe. Die Silberpfeile werden vertreten durch Anwalt Paul Harris. Schauen wir mal, wie das Team seine Sicht der Dinge schildert, schließlich waren die Anschuldigungen schon ordentlich...

11:42 Uhr - Das erste Fazit nach dem Start des Tribunals in Paris: Mercedes und Pirelli hatten keine verbindliche Zusage von der FIA, einen Reifen-Test mit einem 2013er Auto durchzuführen. Außerdem hätten Mercedes und Pirelli keine großen Anstalten gemacht, andere Teams über den Test in Kenntnis zu setzen. Heißt im Klartext: Die FIA fühlt sich von den Abläufen hintergangen.

11:35 Uhr FIA-Anwalt Mark Howard ist mit seiner Anklageschrift durch. Kurz war sie nicht, im Gegenteil: Eineinhalb Stunden lang verlas er seine Anklage. Jetzt gibt es eine kurze Pause, dann kommen Mercedes und Pirelli mit ihren Statements an die Reihe. Zudem sollen weitere Zeugen angehört werden.

11:16 Uhr - Anwalt Howard spricht Klartext: "Es gab kein Bemühen seitens Mercedes, andere Teams zu involvieren, um sicherzustellen, dass es keine Annahme eines erhaltenen Vorteils geben würde. Mercedes sammelte während des Tests Wissen darüber, wie das Auto funktioniert. In dieser Angelegenheit ist es irrelevant, ob Mercedes wirklich einen Performance-Vorteil erhalten hat."

10:57 Uhr - FIA-Mann Howard weiter im Text: Mercedes habe sich bei Whiting nach der Rechtmäßigkeit des Tests erkundigt - das ist bekannt. Whiting selbst habe dann mit Sebastien Bernard, dem Head of Legal Department of the FIA, gesprochen. Der habe dem Renndirektor aber keine verbindliche Zusage zum Test gegeben, sondern lediglich einen Rat.

10:44 Uhr - Howard gab auch zu verstehen, dass er sich nicht vorstellen kann, Mercedes hätte keinen Vorteil aus dem Test gehabt. Allein die Tatsache, dass ein Defekt auftreten hätte können und Mercedes diesen sicherlich beseitigt hätte, sei ein Vorteil, so der FIA-Anwalt. "Wir würden behaupten, dass es schwierig ist, zu sagen, dass Mercedes keinen Vorteil durch den Test erhielt."

10:34 Uhr - FIA-Anwalt Howard gibt weitere Details preis: So habe Pirelli Mercedes nicht darum gebeten, ein aktuelles Auto beim Test in Barcelona einzusetzen. Außerdem habe Pirelli versäumt, anderen Teams auch eine Gelegenheit zum Testen zu geben. Howard obendrein: "Charlie Whiting ist nicht in der Position, solch eine Entscheidung über einen derartigen Test zu treffen." Nicht wenige glauben, dass der FIA-Renndirektor nicht mehr allzu lange im Amt bleibt...

10:12 Uhr - Im Zuge der Test-Gate-Affäre kam auch ans Licht, dass Ferrari ebenfalls einen Reifen-Test auf Bitte von Pirelli absolviert hatte. Da die Scuderia jedoch mit einem 2011er Auto antrat, gab es keine Konsequenzen für das italienische Team. Heute geht es lediglich um Mercedes und Pirelli. Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery ist natürlich ebenfalls in Paris und hat - wie die meisten Beteiligten - ein paar Anwälte im Schlepptau.

10:07 Uhr - Wir fassen das Thema für euch nochmal kurz zusammen: Im Mai testeten Nico Rosberg und Lewis Hamilton in Barcelona Reifen für Pirelli - auf Anfrage des Reifen-Herstellers. Das große Problem: Mercedes testete mit einem aktuellen Auto, obwohl dies laut Reglement strikt verboten ist. Die Angelegenheit kam erst eine Woche später in Monaco bei einem Briefing ans Licht. Einige Teams, allen voran Red Bull und Ferrari, waren mehr als verärgert über die Abläufe.

Toto Wolff ist nicht in Paris anwesend, Foto: Sutton
Toto Wolff ist nicht in Paris anwesend, Foto: Sutton

09:58 Uhr - In diesem Moment werden die ersten Statements verlesen. FIA-Anwalt Mark Howard macht den Anfang und erklärt, worum es bei dem diskutablen Test in Barcelona eigentlich ging.

09:49 Uhr - Ross Brawn ist nicht der einzige Mercedes-Vertreter in Paris. Team-Manager Ron Meadows, Bradley Lord aus der Presseabteilung und Ingenieur Andrew Shovlin sind ebenfalls da. Warum Toto Wolff nicht da ist? Die Antwort gab er selbst: "Ross braucht niemanden wie mich vor Ort, der ihm die Hand hält."

09:44 Uhr - Kein Journalist hat Zugang zum Verhandlungszimmer im 5. Stock. Die Verhandlung wird per Fernseher in den dritten Stock übertragen, wo sich zahlreiche Pressevertreter und Kamera-Teams eingefunden haben.

Rosberg und Hamilton testeten in Barcelona, Foto: Mercedes AMG
Rosberg und Hamilton testeten in Barcelona, Foto: Mercedes AMG

09:34 Uhr - Ein Blick ins Gerichtszimmer. Wen sehen wir da? Aha, Red Bulls Teamchef Christian Horner gibt sich ebenfalls die Ehre - in der Rolle des Beobachters.

09:31 Uhr - Die Test-Affäre rund um Mercedes und Pirelli zählt zu den größten Aufregern der vergangenen Jahre. Wir haben eine Bilderserie mit den größten Skandalen der F1-Geschichte in jüngster Zeit für euch. Was war für euch der bedeutendste Skandal?

09:20 Uhr - Aha, es herrscht Twitter-Verbot für die anwesenden Journalisten! Klares Statement von der FIA. Schauen wir mal, ob der eine oder andere nicht doch nervöse Finger bekommt.

09:17 Uhr - Die Offiziellen treffen gerade am Place de la Concorde in Paris ein. Die Verhandlung findet im fünften Stock statt. Die Motorsport-Welt blickt gebannt nach Paris...

09:00 Uhr - Guten Morgen! Heute wird es für Mercedes ernst. Wie wird das International Tribunal entscheiden? Wir sind hautnah dabei und tickern alle Neuigkeiten live.