Am Donnerstag müssen sich Mercedes und Pirelli in Paris vor dem International Tribunal verantworten und erklären, was es mit den umstrittenen Testfahrten in Barcelona auf sich hatte. Beim italienischen Reifenhersteller freut man sich darauf, seine Sicht darlegen zu können und einige Sachen klarzustellen. "Es wurden viele Dinge gesagt, die nicht richtig waren und wir würden gerne die Möglichkeit nutzen, um unsere Situation zu erklären", sagte Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery.

"Aus Pirellis Sicht hoffen wir, dass es bedeutet, dass wir die Möglichkeit haben, unseren Job besser zu machen", so Hembery. "Das ist alles, was wir versuchen zu tun - unseren Job unter ziemlich schwierigen Umständen zu machen." Der Brite betonte, dass Pirelli trotz der harschen Kritik weiterhin zum Formel-1-Engagement stehe, auch wenn zuletzt kolportiert wurde, dass man sich in der Chefetage über die schlechte Presse wenig erfreut zeigte. "Sie sind über einige der Kommentare unglücklich, aber viele von ihnen waren auch ungerechtfertigt", bestätigte Hembery.

Rückzug: Ja oder nein?

Wie der Motorsportchef erklärte, werde Pirelli beobachten, wie sich die Stimmungslage in nächster Zeit entwickelt, doch der ursprüngliche Plan sah vor, sich in der Formel 1 mittelfristig zu engagieren, und daran habe sich nichts geändert. "Es wäre einfach zu sagen 'Das ist verrückt, zieht euch zurück', aber wir sind ein Unternehmen, das gerne Lösungen anbietet", wollte Hembery nichts von einem Ausstieg wissen, obwohl der Kontrakt für 2014 noch immer nicht unter Dach und Fach gebracht wurde.

Ganz ausschließen konnte der Brite einen Rückzug aus der Königsklasse dann aber doch nicht, sollte es vor dem Tribunal zu einem negativen Ergebnis kommen. "Es gibt dieses Szenario immer und man muss abwarten, was in der nächsten Woche passiert, aber wir versuchen, die Dinge positiv zu sehen", sagte Hembery gegenüber Sky Sports. "Wir möchten dem Sport erhalten bleiben, genießen ihn und ich denke, es zeigt die Stärke des Unternehmens, dass wir trotz der vielen Kommentare wissen, dass wir besser sind und weitermachen müssen."